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Den Klassenkampf von heute auf den Erfahrungen von gestern aufbauen!
Der Kapitalismus kann sich nicht ständig neu erfinden: Seine verrosteten Mechanismen wiederholen sich und haben uns immer weniger zu bieten. Deshalb lohnt es sich, die Geschichte des Kapitalismus und der Kämpfe dagegen zu kennen und daraus Schlüsse für die Situation heute zu ziehen.
Gerade im Bereich des Arbeitskampfes wiederholen sich gewisse Muster: Gehen wir 99 Jahre in der Geschichte zurück, finden wir uns in Winterthur in einer angespannten Situation des Klassenkampfes wieder, die inhaltlich starke Paralellen zum Arbeitskampf auf dem Bau heute aufweist.
Im April 1909 hatte die Winterthurer Maurergewerkschaft den Baumeistern einen neuen Arbeitsvertrag übermittelt. Dieser verlangte, dass die Arbeitszeit von zehn auf neun Stunden täglich gesenkt würde und dass die Minimallohnsätze gehoben würden. Um diesen Vertrag zu erkämpfen, wurde ab dem 1. Juni 1909 gestreikt.
Im Laufe des Streiks wurden die Fronten immer härter: Streikbrecher wurden von Streikenden oder deren Frauen bedroht oder angegriffen und schliesslich stellte sich der Staat auf die Seite der Baumeister und verbot das Streikpostenstehen, womit den ArbeiterInnen ihr wichtigstes Mittel aus den Händen genommen wurde. Am 2. Juni 1910 nach genau einem Jahr Streik musste der Streik erfolglos abgebrochen werden. Erst 7 Jahre später wurde der Neunstundentag auf dem Bau nach elfwöchigem Streik erkämpft.
Auch wenn sich die Zeiten ändern, bleiben gewisse Sachen gleich: Dass sich zum Beispiel der Staat und die Medien stets auf die Seite der Bourgeoisie stellen. Oder die Erfahrung, welche Macht die ArbeiterInnen besitzen, wenn sie vereint kämpfen.
Der Revolutionäre Aufbau Winterthur plant im September 2008 einen Stadtrundgang zur ArbeiterInnen- und Industriegeschichte in Winterthur, um das Geschichts- und Klassenbewusstsein zu vertiefen. Hast du Interesse, dich an der Vorbereitung oder am Anlass zu beteiligen? Dann melde dich bei winterthur@aufbau.org .