Flugblatt zu Swissmetal und Gate Gourmet (8.4.06 BE)

Diese Flugblatt haben wir am 8. April 2006 an der Demonstration in Bern für den Erhalt der Boillat in Reconvilier und anlässlich des globalen Aktionstages für den globalen ArbeiterInnenkampf bei Gate Gourmet verteilt.

Hellweg – konsequenter Kapitalist

Mit dem 30tägigen Streik haben die ArbeiterInnen der Swissmetal in Reconvilier einen Kampf gegen die Betriebsschliessung und somit für die Lebensbedingungen einer ganzen Region geführt. Dieser Widerstand gegen die Profitgier des Swissmetal-Chefs Martin Hellweg hat aber weit über Reconvilier hinausgewirkt, denn steht für den Kampf gegen die Logik des Kapitals. Eine Logik, die den Menschen dem Profit unterjocht. Hellweg stellt dabei nur die konsequenteste Form eines Kapitalisten dar.

Gate Gourmet – Kampf für uns alle

Mit ganz ähnlichen Gegnern haben die Streikenden bei Gate Gourmet zu tun. In London und in Düsseldorf streiken die ArbeiterInnen des internationalen Flug-Catering-Konzerns Gate Gourmet mit Europa-Hauptsitz in Zürich nun schon seit über einem halben Jahr ! Sie wehren sich damit gegen die unhaltbare Arbeitsbedingungen. Auch hinter Gate Gourmet stehen seit 2 Jahren Investoren, die auf schnelle Profite scharf sind: die Texas Pacific Group (TPG). Sie kaufen Konzerne, pressen diese aus und verkaufen sie nach wenigen Jahren wieder. Dabei springt bis zu 40 % Rendite heraus. Das gelingt ihnen durch massive Arbeitshetze, Entlassungen und Lohnabbau, also immer auf Kosten der ArbeiterInnen. Mit dem Streik haben die ArbeiterInnen den Angriffen auf ihre Arbeits- und Lebensbedingungen ein Ende gesetzt. Sie kämpfen mutig, wie die SwissmetalerInnen. Und sie kämpfen nicht für sich alleine, sondern für uns alle.

Grenzen des Kapitalismus

Über kurz oder lang werden die hohen Renditeerwartungen überall durchgesetzt, denn sie sind nicht die Ausnahme im Kapitalismus, sondern der klarste und reinste Ausdruck davon, wie der Kapitalismus funktioniert: Kapital muss vermehrt werden, dabei ist es egal, ob die ArbeiterInnen und Menschen daran kaputt gehen oder ob funktionierende Industrie mit Qualitätsprodukten zerstört wird. Heute – in der Krise des Kapitalismus – gibt es viel zu viel Kapital und viel zu wenig Investitionsmöglichkeiten. Unter diesen Umständen können Kapitalisten wie Hellweg oder sonstige Finanzinvestoren nur noch kurzfristig und ohne Nachhaltigkeit Kapital investieren. Der Kapitalismus ist heute an seine Grenze gekommen und kann uns nichts mehr als Zerstörung bieten.

Klassenkämpfe . . .

So haben die SwissmetalerInnen mit ihrem Streik auch die grundsätzliche Frage aufgeworfen: Für was produzieren wir im Kapitalismus? Für den Profit Weniger oder für die Bedürnisse der Mehrheit? Diese Frage aus unserem Mund ist natürlich rhetorisch, aber sie verdeutlicht, worauf wir hinaus wollen. Der Arbeitskampf der ArbeiterInnen von Swissmetal und Gate Gourmet ist berechtigt und richtig. Sie treten mutig der Arroganz der Profiteure entgegen und zeigen ihnen damit, dass sie auch nur Profit machen können, solange die Arbeitskraft mitspielt. Damit verteidigen sie nicht nur ihre eigenen Interessen, sondern jene der Klasse, denn die KapitalistInnen beobachten genau, wieviel sie sich leisten können.

. . . international verbinden!

Allerdings hat jeder Arbeitskampf auch seine Grenzen. Wer mehr will, muss sich international vernetzen und auch noch den politischen Kampf aufnehmen. Deshalb haben die Streikenden von Gate Gourmet auf das heutige Wochenende zu einem globalen Aktionstag für den globalen Kampf bei Gate Gourmet aufgerufen.

Eine sichere gemeinsame Zukunft haben wir nur ohne die Ausbeuter!

Solidarität mit den Arbeitskämpfen bei Gate Gourmet und Swissmetal!

Die Angriffe des Kapitals stoppen ! Heraus zu 1. Mai!

Für den Kommunismus!