REMA und YMAGO: Die Post will nur das Eine (11. 12. 06 / ZH)

Dieses Flugblatt haben wir an der Kundgebung vor der Sihlpost Zürich und anschliessender Montags-Demo gegen das Projekt YMAGO bei der Post am 11. 12. 06 verteilt.

REMA und YMAGO: Die Post will nur das Eine

REMA ist noch nicht abgeschlossen und schon wieder schlägt die Post zu! In den Briefzentren arbeiten viel weniger Personen als früher und sie stehen unter Druck. «Du musst flexible Arbeitszeiten akzeptieren, du musst einen langen Arbeitsweg akzeptieren, du musst in einer festen Gruppe arbeiten und du darfst nicht dagegen kämpfen. Sonst gibt’s die Kündigung!»

Wer geht, wird durch Temporäre von Adecco ersetzt. Die Adecco-ArbeiterInnen haben natürlich keinen Arbeitsvertrag und keine Sicherheit. Sie können noch mehr unter Druck gesetzt werden. Dafür sind sie schlecht eingearbeitet und eine kleine Hilfe für die verbleibenden Festangestellten.

Jetzt wird mit Ymago das Poststellennetz genauso behandelt. Sicher, es gibt nicht mehr gleich viele Briefe wie in den Zeiten vor dem e-Mail. Aber die Post schreibt Gewinn, es ist also nicht ganz so schlimm, der Chef lügt für mehr Profit.

Der funktionierende Staatsbetrieb soll verscherbelt werden

Es gibt nicht weniger Arbeit, aber weniger Leute müssen in Zukunft die gleiche Arbeit machen. Es werden Leute entlassen und Stellen gestrichen, und wer weiter arbeitet, verdient weniger (Lohnkürzungen in den Poststellen, die nicht Hauptpoststellen sind).

Die Post erhofft sich davon einen zusätzlichen Gewinn von 50 Millionen Franken. Der SonntagsBlick kommt sogar auf 120 Millionen und wir glauben dem Blick in dieser Frage mehr als der Post.

Und das alles ist nur deshalb auf der Tagesordnung, weil der staatliche Betrieb Stück für Stück abgebaut wird und sich der «freien Konkurrenz» von «privaten Postzustellern» aussetzen soll. Das sind die Regeln des Kapitalismus: Lohnkürzungen, Arbeitshetze und Entlassungen. Es gewinnt, wer die miesesten Arbeitsbedingungen hat.

Aber niemand will das! Profitieren werden davon nur ganz wenige und es wird nicht mehr Arbeitsstellen geben, nur schlechtere.

Weihnachtszeit – Poststreikzeit

Die Durchführung von REMA hat gezeigt: Trotz der grausamen Bedingungen hat sich die Post auf der ganzen Linie durchgesetzt und die Gewerkschaft hat keine Kampfmassnahmen ergriffen, obwohl sehr viele ArbeiterInnen streiken wollten. Das sollte sich besser nicht wiederholen. Die Weihnachtszeit ist ideal zum streiken. Jeder spätere Streik wird nicht annähernd so viele Erfolgschancen haben. Die einzige Möglichkeit Ymago wirklich zu stoppen liegt im gemeinsamen Kampf, von dem die Gewerkschaft zwar immer spricht, vor dem sie aber Angst hat.

Streiken ist nicht lustig und es ist auch nicht die Garantie für den Erfolg. Aber so weiter arbeiten ist noch viel weniger lustig. Nur der Streik zeigt den Chefs und den Verantwortlichen, dass die ArbeiterInnen nicht alles mitmachen, dass sie selbst auch denken und handeln können. Und nur der Streik tut den Chefs und den Verantwortlichen so richtig weh und zwingt sie, auf die ArbeiterInnen zu hören.
Solidarität ist eine Waffe

Der revolutionäre Aufbau Schweiz kämpft auf allen Ebenen für eine gerechtere Gesellschaft, dazu gehören hier und jetzt auch anständige Löhne und Arbeitsbedingungen und Solidarität unter den Arbeitenden. Deshalb sind wir heute auch hier und wünschen: Viel Erfolg!

Für den Kommunismus!