BS: Aktion gegen PriceWaterhouseCoopers

Diese Meldung haben wir auf Indymedia gefunden: 

Wir haben in der Nacht auf den heutigen Mittwoch, 23.1.08, den Eingangsbereich des WEF-Mitglieds PriceWaterhouseCoopers an der St.Jakobsstrasse 25 in Basel mit Plakaten zugeklebt. Anlass war (neben dem WEF) die heutige Veranstaltung der PWC, an welcher kleine Unternehmer aus BL über steuerliche Vorteile fürs 08 informiert werden und Werbung für die Abstimmung der sogenannten Unternehmersteuerreform II gemacht wird. Folgender Text wurde aufgehängt:

Kapitalisten enteignen statt beschenken !

Die Tendenz, die Steuerbelastung der Unternehmen und Reichen auf Kosten der Lohnabhängigen abzubauen ist dem Kapitalismus so eigen wie Lohndrückerei und imperialistischer Krieg. Aktuell führt die schweizerische Bourgeoisie unter Federführung von BR Merz einen neuen Angriff. Mit der Unternehmenssteuerreform II, die im Februar vom Volk abgesegnet werden soll, müssen Grossaktionäre nur noch 60% ihres Einkommens versteuern. Dem Staat entstehen dadurch nach Schätzungen der Gewerkschaften Einbussen in Höhe von ein bis zwei Milliarden. Wo er die wohl einsparen will? Sicher nicht bei Polizei und Militär, die er braucht um den immer lauter werdenden Widerstand gegen seinen Sozialkahlschlag niederzuknüppeln…

Dass das Grosskapital für seine Bestrebungen versucht sich das Kleingewerbe und die Stimmbürger zum Partner zu machen, ist für die formale Demokratie genau so typisch wie die heuchlerische Gewaltdebatte anlässlich des WEF-Widerstands. In Wirklichkeit geht es, sei es beim letztjährigen Basler-Steuer-Paket oder bei der sogenannten Unternehmenssteuerreform II, weder um das kleine Architekturbüro noch um die alleinerziehende Mutter. Aus den hinter verschlossenen Türen geschnürten Paketen werden einzelne Feigenblätter propagandistisch vermarktet und uns Lohnabhängigen dann, womöglich sogar noch als sozial, verkauft. So reden die Befürworter der Unternehmenssteuerreform davon, ihr Ziel sei in erster Linie die KMU s zu entlasten und den Arbeitsmarkt anzukurbeln. Dumm nur, dass die grosse Mehrheit der KMU's  Personengesellschaften sind, während die Reform nur Grossaktionäre von Kapitalgesellschaften berücksichtigt. Und wie es um das viel beschworene Gewissen der Grossunternehmen bestellt ist, wenn Staatsgeschenke in unrentable Arbeitsplätze investiert werden sollen, wissen wir nur allzu gut. Denn wo über Profit entschieden wird hat ihre Vorzeige-Demokratie nichts zu suchen.

PriceWaterhouseCoopers nimmt mit dieser Anbiederungs-Veranstaltung an das basellandschaftliche Kleingewerbe die Verantwortung für ihr zweites Kerngeschäft wahr. In erster Linie ist die weltweit zweitgrösste Wirtschaftsprüfunggesellschaft für private Profitmaximierungs-Pläne und die Legitimierung betrügerischer Buchhaltung (siehe den Fall Yukos) im Dienste des imperialistischen Kapitals zuständig. Aus dieser (mit 22 Milliarden $ Jahresumsatz wohl kaum uneigennütziger) Hilfsfunktion für das Grosskapital ergibt sich ihre zweite Hauptaufgabe: Nämlich als eine Art internationaler Think-Thank an der Gestaltung des optimalen öffentlichen Rahmens zur Profitmaximierung ihrer Kunden beizutragen.

WEF-Teilnehemer angreifen!
Kapitalismus zerschlagen!