Veranstaltung mit SBB-Cargo-Streikenden

Veranstaltung mit Streikenden von Bellinzona
Info- und Diskussionsveranstaltung mit ArbeiterInnen der Officine aus Bellinzona

Nachtrag: Die Veranstaltung musste auf eine Telefonschaltung reduziert werden, da die Streikenden nicht nach Zürich konnten.

Tonaufnahme der Veranstaltung (25 Mb): hier klicken

Montag, 31. März, 19 Uhr, Volkshaus Zürich

Kommt zahlreich, damit wir aus den Erfahrungen der Streikenden lernen und aktive Solidarität organisieren können.

Seit dem 7. März sind die 430 ArbeiterInnen der Officine, des Industriewerks (IW) der SBB Cargo in Bellinzona, im Streik und halten ihren Betrieb besetzt.

Ihre Forderungen: Die Rücknahme des Umstrukturierungsplanes von SBB Cargo (d.h. die Schliessung des Industriewerks, die 250 Entlassungen und die Privatisierung der Abteilungen mit den fast 200 übrigen ArbeiterInnen sowie die Aufhebung von 165 Arbeitsplätzen in Fribourg, 153 in Basel und 46 in Biel), kein Arbeitsplatzabbau, keine Repressalien gegen die Streikenden – weder heute noch in Zukunft. Die Streikenden wollen zu diesen Punkten schriftliche Garantien. 

Keine leeren Versprechungen mehr!

Die SBB-Konzernleitung hat am 24. März die Gespräche mit den Streikenden abgebrochen. Die SBB wollen keine Garantien betr. dem Erhalt der Arbeitsplätze geben. Sie fordern die Officine-Belegschaften dazu auf, ihren Streik zu beenden und an einem „Runden Tisch“ über die Zukunft der SBB Cargo teilzunehmen. Die Bedingungen, die die ArbeiterInnen für ein Ende des Streiks gestellt haben, bedeuten nach Aussage von SBB-Chef Andreas Meyer, dass man „unternehmerisch gefesselt und geknebelt wäre“ (SDA, 24.03.08).

Die Officine-ArbeiterInnen lehnen es jedoch ab, an Diskussionen über die Zukunft der SBB Cargo unter Kündigungsandrohung teilzunehmen. Wie alle Beschäftigten von SBB Cargo in der Schweiz, haben sie bereits Erfahrungen mit Umstrukturierungen, Sozialplänen und Stellenabbau gemacht. Deshalb sagen sie: „Adesso basta!“, „Jetzt reicht es!“.

Eine gesamtschweizerische Solidaritätsbewegung aufbauen

Die Beschäftigten in Bellinzona wollen nicht das gleiche Schicksal wie die ArbeiterInnen der Boillat-ArbeiterInnen in Reconvilier (BE) erleiden. Diese hatten ihren Betrieb zweimal besetzt, um die Schliessung zu verhindern. Auch Ihnen wurden Versprechungen gemacht. In ihrem Fall drängten die Gewerkschaften auf ein Ende des Streiks. Und weil ihre Widerstandsbewegung nicht schweizweit ausgedehnt und unterstützt wurde, konnten sie sich nicht durchsetzen. Ihre Niederlage wird jetzt dazu benutzt, um zu sagen, dass Betriebsschliessungen und Entlassungen nicht verhindert werden können.

Den ArbeiterInnen in Bellinzona darf nicht das Gleiche passieren. Die noch kleine  Mobilisierung am Standort Fribourg ist ihnen bereits eine Hilfe. Eine erste Etappe ist geschafft, aber es muss weiter gehen. In Fribourg und in allen anderen betroffenen Werken muss es gleich laufen wie in Bellinzona.

Die SBB-Führung muss nachgeben!

Die aktive Unterstützung der Tessiner Bevölkerung für die Mobilisierung der Officine verleiht dem Streik und der Besetzung ihre Kraft. Die Leute wissen, dass die Schliessung der IW Bellinzona nicht einfach als vom Schicksal gegeben hingenommen werden muss, sondern verhindert werden kann.

Es geht bei diesem Konflikt in der Tat darum, wer schliesslich über die Zukunft des IW Bellinzona entscheiden soll: die Unternehmensführung um A. Meyer & Co., die im Auftrag des Bundesrates die Privatisierung der SBB vorbereitet, oder die Arbeiter der Officine, die von einer ganzen Region unterstützt werden.

Die Streikenden der Officine rufen zur Solidarität auf. Unterstützen wir ihren mutigen Kampf und weiten wir die Solidarität aus! Kommt alle an die Veranstaltung!

Die Veranstaltung wird unterstützt von (Stand 27.03.08): Antikapitalistische Linke – für Sozialismus (ALS Zürich), Revolution, Revolutionärer Aufbau Zürich

Infos zum Streik: www.officine.unia.ch, www.solikomitee.ch
Spenden Streik-Kasse: PC-Kto 65-2522-7, SEV Bellinzona, „Sciopero Officine“