Drinnen und Draussen – ein Kampf

Ein Brief aus dem Knast – Widerstand gegen das WEF

Sie fürchten sich – dieses Pack, welches jahrelang fette Profite einstreicht, sich Boni und astronomische Löhne bezahlen liess.

Sie fürchten sich – dieses Pack, das den einzigen Ausweg aus der Krise darin sieht, die ArbeiterInnen und Arbeiter noch mehr auszubeuten, die natürlichen Resourcen zu plündern und Kriege anzuzetteln!

Sie sitzen im verschneiten Davos, abgeschottet von Militär und Polizei, diese Mörder und Ausbeuter. Die Kriegstreiber von Irak, Afghanistan, Gaza, die Verantwortlichen für die Massaker vom 19.12.99 in den türkischen Gefängnissen!

Diejenigen, welche jahrelang fette Gewinne eingestrichen haben und nun massenweise Leute entlassen und hemmungslos, nach dem sie immer die freie Marktwirtschaft proklamiert haben, nach staatlicher Hilfe und somit nach Steuergeldern verlangen.

Ja, sich fürchten sich. Nicht vor eingeworfenen Fensterscheiben oder Konfrontationen mit der Polizei an einer Demo und auch nicht vor etwas Farbe an der Fassade einer Bank. Sie fürchten sich vor dem Symbolgehalt, welcher hinter solchen Aktionen steht. Sie fürchten sich vor der Auswegslosigkeit, vor welcher sie, aus ihrer Sicht, stehen.

Sie haben keine Perspektive – wir schon!

Erkannt haben dies viele und nicht wenige beginnen sich zu bewegen: Griechenland, Argentinien, Chile, Deutschland, der Schweiz …. Wer sich gegen dieses System stellt, wer sagt, der Kapitalismus kann nicht verbessert werden, er gehört auf die Müllhalde der Geschichte, dem begegnet der Staat, als Beschützer des Kapitalismus mit Repression.

Sie verbieten die Demo vom 31.1. in Genf, sie knüppeln die Demo in Solothurn nieder und auch in Zürich versuchen sie seit langem, keinen Widerstand auf der Strasse zuzulassen. Die starke, kämpferische Demo von Basel (1)  hat gezeigt, es gibt viele, die sich nicht mehr ihr Leben von der Bonzen-Klasse bestimmen lassen wollen.

Seit dem 20.1. sitze ich in U-Haft (2) und soll untätig sein. Auch als politischer Gefangener kann man aber sehr wohl Initiativ sein, wie uns Marco Camenisch seit Jahren zeigt. An dieser Stelle grüsse ich ihn herzlich. Mein Beitrag ist dieser Text; meine Solidarität für die Durchsetzung einer starken Demo in Genf am Samstag.

Drinnen und Draussen ein Kampf!
Der Kapitalismus hat keine Fehler – er ist der Fehler!
Auf nach Genf – jetzt erst recht!

Aus der Untersuchungshaft, Martin

Fussnoten:

1 Anmerkung Abtipperin
2 Nach einer Hausdurchsuchung hält die Kapo Zürich Martin in U-Haft, angeblich sollen sie belastendes
Material gefunden haben. Sein Anwalt hatte bis heute weder Akteneinsicht, noch wurde er zur
Haftrichterverhandlung zugelassen