Flugblatt zu Entlassung bei Manor

Dieses Flugblatt haben wir in Basel und Zürich an gesamtschweizerischen Aktionstag der UNiA am 14. 3. 09 verteilt. Damit wurde gegen die Entlassung einer aktiven Gewerkschafterin und Verkäuferin bei Manor Genf protestiert. Mehr dazu hier. Das Flugblatt als PDF gibts hier.

Manor: machst Du den Mund auf, entlassen wir Dich!

Verkäuferin bei Manor in Genf fordert Personalkommission für die Angestellten … Manor entlässt sie!

Was geht uns eine Verkäuferin in Genf an? Ganz viel. Viele von uns kennen das: Am Arbeitsplatz wird immer mehr von uns gefordert und Druck ausgeübt. Aber nur selten haben wir den Mut, uns zu wehren, das Maul aufzumachen. Die Verkäuferin Marisa Pralong hat das zusammen mit ihren MitarbeiterInnen bei Manor in Genf gemacht. Sie haben die richtige Antwort auf die miesen Arbeitsbedingungen gefunden: Sie haben sich zusammengetan, um sich gemeinsam gegen die Arbeitssituation zu wehren und Forderungen zu stellen. Unter anderem haben sie eine Personalkommission gefordert, mit der sie ihre Interessen als Angestellte gegenüber der Geschäftsleitung besser verteidigen können.

Die Geschäftsleitung hat darauf mit Entlassung reagiert und wirft Marisa vor, das Image von Manor zu schädigen. Dabei  hat Marisa nur erklärt, wie es wirklich zu- und hergeht bei Manor. So jongliert die Geschäftsleitung mit den Arbeitszeitregelungen wie sie will: Vor Weihnachten werden die Arbeitszeiten gesenkt, damit die VerkäuferInnen dann während den Weihnachten zu Überstunden gezwungen werden können. Viele von uns könnten ähnliche Sachen über ihre Geschäftsleitung erzählen. Ja wir sollten das sogar und wir sollten es öffentlich machen. Die miesen Arbeitsbedingungen gehören angeprangert. Das hat z. B. auch die Belegschaft der Verpackungsfabrik Allpack (BL) 2003 gemacht. Auch gegen sie wird Druck gemacht, sie stehen diesen Monat dafür vor Gericht.

In den letzten Monaten haben sich die Herrschenden reichlich entlarvt. Der Kapitalismus ist voll in der Krise und gleichzeitig stopfen PolitikerInnen den Reichsten auch noch unvorstellbare Mengen an Geld in den Arsch. An uns werden sie dafür sparen und von uns erwarten, den Gürtel enger zu schnallen und Verschlechterungen, Lohnkürzungen und Arbeitsplatzverluste hinzunehmen.

Drehen wir den Spiess um. Suchen wir nach Möglichkeiten, wie wir uns am Arbeitsplatz, aber auch sonst, wehren können. Das geht nicht vereinzelt, sondern nur, indem wir uns zusammenschliessen und uns – trotz der unterschiedlichen Lebenssitua-tionen, welche wir haben – auf das Gemeinsame unserer Situation als Lohnabhängige oder Arbeitslose, als Proletariat, konzentrieren und für eine bessere Gesellschaft kämpfen. Möglichkeiten dafür bieten sich überall, sicher auch am 1. Mai, dem internationalen ArbeiterInnenkampftag.

Keine Entlassungen!
Den Spiess umdrehen!
Jetzt erst Recht: Eine Personalkommission bei Manor!
Heraus zum 1. Mai