Rieter: Wie die Zeche der Krise bezahlt wird

Dieses Flugi (pdf ) haben wir im Rahmen der 1. Mai-Kampagne 2009 verteilt:

Rieter: Wie die Zeche der Krise bezahlt wird

Wenn ein Frosch ins brodelnde Wasser geworfen wird, springt er raus. Nicht aber, wenn kaltes Wasser langsam erhitzt wird. Der Winterthurer Industriekonzern Rieter macht genau das. Nur häppchenweise gibt sie das Ausmass der Krise bekannt, nach und nach führt sie die immer drastischeren Massnahmen ein. Hiess es noch im Herbst 2008, Kurzarbeit sei ausgeschlossen, wurde wenig später ruchbar, dass Rieter bereits deren Verlängerung auf 18 Monate beantragt hatte.

Kurzarbeit ist für die Bonzen ein hervorragendes Mittel um Menschen an ihre prekäre Situation zu binden. Immerhin haben sie noch einen Job und müssen noch fast dankbar sein!

Und was meint die Unia-Führung zu Kurzarbeit und Entlassungen bei Rieter? „Wir sind nicht wütend aufs Management, denn wir verstehen die schwierige Lage des Unternehmens und sehen, dass Handlungsbedarf besteht.“ Sie stellt die „Sozialpartnerschaft“ über die Möglichkeit, eine kämpferische Gewerkschaft zu sein und hofiert dem Klassenfeind.

Kurzarbeit sichert nicht im grossen Stil die Erhaltung von Arbeitsstellen, sie schiebt Entllassungen höchstens auf und sorgt für ein ruhiges Klima. Ahnungslos sollen die Frösche im warmen Wasser sitzen bleiben.

Das Märchen der Sozialpartnerschaft muss begraben werden. Sie dient den Kapitalisten und beraubt uns in vorauseilendem Gehorsam der Waffen. Wir wollen eine Produktion, die sich nach den Fähigkeiten und Bedürfnissen richtet und nicht nach den Interessen von ein paar Wenigen!

Kurzarbeit und Entlassungen? Drehen wir den Spiess um: Klassenkampf statt faule Kompromisse!