Dieses Flugblatt (pdf ) haben wir ab dem 2.11.09 in Winterthur vor dem Rieter-Werk verteilt.
Rieter-ArbeiterInnen in Italien wehren sich gegen Angriffe des schweizer Konzerns auf ihre Lebensbedingungen.
Streik und Besetzung der Werkstore während des ganzen Tages. Damit beantworteten am 28. Oktober die ArbeiterInnen des Rieterwerks in Desio (Lombardei) die angekündigten Abbaupläne. Insgesamt sollen in den italienischen Rieterbetrieben 300 Arbeitsplätze vernichtet werden. In Desio wo 216 Beschäftigte arbeiten, sollen 85 Stellen gestrichen werden.
Auch im Werk „Rieter Automotive Fimit“ in Santhià (Vercelli) in Piemontwurden 120 von insgesamt 230 Arbeiter als überflüssig erklärt. Daraufhin hat sich die Belegschaft zu einer permanenten Betriebsversammlung zusammengefunden und den unbefristeten Streik beschlossen.
Die Entlassungen betreffen alle – auch hier!
Auch hierzulande mussten bereits ArbeiterInnen für die Krise von Rieter bezahlen. Ende letzten Jahres wurde Kurzarbeit eingeführt. Gleichzeitig wurden 160 Fest- und 200 Temporärstellen abgebaut. Doch diese Abstriche reichten noch nicht um den Profit zu stabilisieren. So forderte Verwaltungsratspräsident Erwin Stoller im August von einem Teil der Belegschaft einen „freiwiligen Lohnverzicht“ von 10 % und liess im gleichen Atemzug verlauten, dass allein in Winterthur rund 200 weitere Stellen abgebaut werden sollen. Weltweit hat die Rieter bisher mehrere tausend ArbeiterInnen entlassen und tausende in Kurzarbeit gesetzt.
Auch bei der Bräcker, einer Tochter von Rieter, wurden die ArbeiterInnen auf hinterhältige Weise zu einem „freiwilligen Lohnverzicht“ getrieben. Es wurden MitarbeiterInnen entlassen und den Verbliebenen neue Verträge mit bis zu 10 % weniger Lohn vorgesetzt.
Was tun?
Die Angriffe auf die Lebensbedingungen der ArbeiterInnen betreffen nicht nur Rieter. Weltweit und branchenübergreifend versuchen die Kapitalisten, die Krise auf die Beschäftigten abzuwälzen.
Sie folgen damit der Logik des Kapitalismus, der nur produziert wenn damit Gewinn erzielt werden kann.
Die ArbeiterInnen bei der INNSE in Mailand und der OFFICINE in Bellinzona haben jedoch gezeigt, dass Widerstand gegen die Profitlogik der Kapitalisten möglich ist. Auch bei Rieter in Italien nehmen die ArbeiterInnen nun ihre Zukunft in die eigene Hand und weisen somit den Weg, wie sich alle Beschäftigten gegen die Angriffe der Bosse wehren können.
Unsere Antwort auf die Krise heisst: Streik, Widerstand, Klassenkampf!
Für den Kommunismus!