Clariant: Kundgebung in Zürich

Solidarität mit den ArbeiterInnen bei Clariant

Heute Morgen hat die Geschäftsleitung des Chemiekonzerns Clariant einen weiteren Kahlschlag bekannt gegeben. 500 Stellen sollen weltweit gestrichen werden. Und der Produktionsstandort Muttenz (BL) mit 400 Arbeitsplätzen in Baselland wird faktisch geschlossen.

Siehe hier: http://www.handelszeitung.ch/artikel/Finanz-AWP_Clariant-mit-Verlust-von-194-Mio-CHF-Abbau-von-weiteren-500-Stellen_683486.html

Das ist eine Hiobsbotschaft für die Belegschaft in Muttenz und übertrifft alle negativen Prognosen. Kommt deshalb alle zu einer Spontankundgebung vor der Börse in Zürich. Konzernchef Kottmann wird dort an der Bilanzpressekonferenz seine Abbaupläne den Kapitalisten präsentieren.

Jetzt, um 9 Uhr vor der Börse in Zürich bei der Stauffacherbrücke!

Keine Schliessung! Kottmann stoppen! Für den Kommunismus!

Material: Presseerklärung der Aktion in Zürich (siehe unten)

Presseerklärung: Solidaritätskundgebung in Zürich

Wir haben heute morgen mit Empörung von dem Ausmass der Abbaupläne von Kottmann erfahren.

Weil Kottmann seinen Kahlschlag heute Morgen in der Börse in Zürich den Kapitalisten vorgestellt hat, haben wir die Gelegenheit genutzt, kurzfristig gegen diese Arroganz, mit welcher 400 ArbeiterInnen auf die Strasse gestellt werden zu protestieren.

Bis zu 50 Personen haben um 9 Uhr vor der Börse eine Kundgebung gemacht. Neben Transparenten mit Parolen wie „Goht’s No?! Keine Entlassungen bei Clariant! Kottmann stoppen!“ und „Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren“ wurde auch eine Kottmann-Puppe symbolisch aufgehängt. Die Börse musste ihre Türen schliessen und die Banker über Hintereingänge lotsen.
Der Empörung über die Arroganz, mit welcher 400 ArbeiterInnen auf die Strasse gestellt werden, wurde abschliessend Ausdruck verliehen, indem 3 Paletten von rohen Eiern an die Glaswände, hinter denen der Apero der Aktionäre stattfand, geschmissen wurden.

Vor allem wollen wir damit aber Euch in Muttenz zeigen, dass Ihr nicht alleine sind. Wenn Ihr kämpft, geniesst Ihr Solidarität. Und Solidarität kann schnell um sich greifen und sich vergrössern. Gerade heute, wo alle Lohnabhängigen die Krise zu spüren bekommen, ist Euer Kampf gegen Entlassungen auch der Kampf von uns allen.

Das Ziel von GANO ist es, den Kapitalisten eine Rendite zu garantieren, die weit über dem Branchendurchschnitt liegen soll. Das ist die direkte Auswirkung der aktuellen Krise des Kapitals. Es sollen Investitionsmöglichkeiten geschaffen werden, damit sich das Kapital weiter vermehren kann. Während diese kapitalistischen „Sachzwänge“ als gegeben dargestellt werden, macht Kottmann klar, dass allfällige Umsatzeinbussen direkt auf die Beschäftigtenzahl, also auf den Buckel der ArbeiterInnen abgewälzt werden.

Kottmann macht klar Schiff: „Wir gehen einfach so weit, wie wir gehen müssen.“ (Interview mit AWP, 25.01.2010) Wer da noch von irgendeiner Sozialpartnerschaft träumt, hat schon verloren. Die Geschäftsleitung ist dem Kapital verpflichtet, keiner anderen Partnerschaft. Das einzige, was sie stoppt, ist genügend Widerstand von der Belegschaft. Und das ist möglich.

Die Würfel sind noch nicht gefallen. Denn:
– Ihr habt im letzten Jahr schon gekämpft und gezeigt, dass man sich wehren kann.
– es hat sich auch jetzt ein Kampfkomitee gegründet, welches sich auf diese Angriffe vorbereitet.
– der Stellenabbau richtet sich ausdrücklich nach überdurchschnittlichen Renditeerwartungen.
– wenn Ihr kämpft, würdet Ihr die Solidarität der Bevölkerung geniessen.

Eines muss aber klar sein. Ob und was produziert wird, ist eine politische Frage und eine Frage des Kraftverhältnisses. Der Erhalt von Arbeits- und Lebensbedingungen steht dem Profitstreben der Kapitalisten fundamental gegenüber. Ob sich unsere Interessen oder die der Geschäftsleitung durchsetzen, hängt alleine vom jeweiligen Kräfteverhältnis ab. Es führt also kein Weg daran vorbei, zusammen zu stehen und sich kollektiv zu wehren.


Keine Schliessung! Kottmann stoppen!
Für unsere Bedürfnisse, statt für den Profit produzieren!
Solidarische Grüsse aus Zürich!