Flugblatt zum intern. Frauenkampftag 2010

Flugblatt (als PDF) zum internationalen Frauenkampftag 2010: 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unregelmässige Arbeitseinsätze, Anstellung im Stundenlohn, Arbeit auf Abruf,
miese Löhne, keine planbare Freizeit, teure Kinderkrippen und am Schluss die kleinen Renten…
Prekäre Arbeitsverhältnisse sind heute keine Ausnahmen mehr, sondern gehören immer mehr zum Alltag vieler Menschen. Frauen sind davon besonders betroffen, da sie oft Teilzeitjobs haben und in Tieflohnbranchen mit schlechten Sozialleistungen arbeiten. Diese widrigen Arbeitsbedingungen haben einen grossen Einfluss auf unser Leben.
 

Krise?

Während die Bosse in guten Zeiten grosse Gewinne privat einstecken, versuchen sie die Auswirkungen der Krise auf die Schultern der ArbeiterInnen abzuwälzen, mit Massenentlassungen, Kurzarbeit, Lohnsenkungen, Flexibilisierung, Arbeitsintensivierung und vielem mehr. Sie können ihren Profit und ihren Wirtschaftswachstum nur erreichen, indem sie die Produktionskosten senken, sprich indem sie die Arbeitsbedingungen verschlechtern und die Löhne senken. Und das werden sie tun, solange wir uns nicht wehren.

Krise und die Frauen?

 Die bürgerlichen Medien behaupten, wir Frauen seien die „Krisengewinnerinnen“. Das ist eine Lüge. Zwar ist es eine Tatsache, dass in den Industriestaaten mehr Männer von Entlassungen betroffen sind. Dies deshalb, weil männerdominierte, kapitalintensive Sektoren, wie die Automobil- und Maschinenindustrie, stärker von der Krise betroffen sind. Aber aufgepasst, die Krise ist noch nicht vorbei, der sogenannte „Zweitrundeneffekt“, wie Christa Wichterich (Soziologin aus Bonn) ihn nennt, steht uns noch bevor. Um die Wirtschaft anzukurbeln und die Krise abzufedern, haben die Staaten weltweit viel Geld in die Wirtschaft gepumpt und sich somit hoch verschuldet. Um dieser Verschuldung entgegen zu wirken wird der Staat versuchen, die Ausgaben klein zu halten, d.h. es kommt zum „Abspecken“ des öffentlichen Sektors – ein frauendominierter Sektor (wobei von Speck keine Rede sein kann). Einerseits werden so Frauen von Entlassungen betroffen sein und andererseits werden ehemals staatliche Bereiche zurück in den privaten Reproduktionsbereich geschoben, für den hauptsächlich Frauen verantwortlich gemacht werden. Das heisst, Frauen federn mit ehrenamtlicher Arbeit oder Selbsthilfe das Schrumpfen öffentlicher Leistungen ab. Ein Beispiel: EinE PatientIn wird früher aus dem Spital entlassen, weil das Budget gekürzt wurde. Wer kümmert sich nun um diesen genesenden Mensch? Ein typischer Moment, in dem Frau, Mutter, Schwester oder Freundin einspringt. Frauen haben schon immer die Mehrarbeit im Haushalt erledigt und sind es gewöhnt sich mit zwei Mini-Jobs über Wasser zu halten. Und in Zukunft sollen sie dies vermehrt tun. Wie in früheren Krisen werden Frauen als soziale Air Bags gefragt sein.
Also nichts mit glänzenden Gewinnerinnen!

Wenn wir wirklich gewinnen wollen, dann müssen wir mit dem Kapitalismus aufräumen und für eine Gesellschaft kämpfen, in der es weder Frauenunterdrückung noch Ausbeutung gibt!

 
Nein zur Rentenkürzung!
Nein zur Kürzung der Arbeitslosengelder!
Nein zu immer längeren Ladenöffnungszeiten!
Nein zu immer kürzerer Pflege!
Nein zu prekären Jobs!
Frauenkampf heisst Klassenkampf!

Für den Kommunismus!