Clariant: Flugblatt zur Demo am 11.3.2010

Diese Flugblatt (PDF) haben wir am „Marsch nach Liestal“ von ca. 400 ArbeiterInnen von Clariant Muttenz und Hüningen am 11. März 2010 verteilt:

Kottmann das Ruder aus der Hand reissen! 
Die Geschichte von Clariant-Muttenz ist noch nicht fertig geschrieben. Es gibt eine Zukunft. Aber nicht für ein Clariant der „Investoren“, sondern für ein Clariant der ArbeiterInnen für ein Clariant, das euch – den Produzent-Innen – eine Lebens- und Arbeitsgrundlage sichert. 

 Entscheidung für die Arbeitsplätze statt für den Profit!
Euer Interesse für den Erhalt der Arbeitsplätze und damit für die Existenzsicherung vieler in der Region Baselland könnt nur Ihr selber durchsetzen. Erst wenn Ihr Euch als Belegschaft wehrt, kann genügend Druck aufgebaut werden, um Forderungen wirklich durchzusetzen.
 
 Klassenkampf statt Sozialpartnerschaft!
In dieser Situation ist es aber wichtig, nicht einen Weg einzuschlagen, der in die Sackgasse führt. Kottmann vertritt die Interessen der Kapitalisten, er will möglichst viel Rendite und hält sich nicht einmal an die wenigen Konsultationsfristen, welche gesetzlich vorgeschrieben wären. Das zeigt, dass es so etwas wie einen “Sozialpartner” nicht gibt. Es gibt in dieser Frage keine einvernehmliche Lösung. Die Rettung der Arbeitsplätze kann nur auf Kosten der Renditen erkämpft werden. 
 
Krise führt zu Solidarität
Die Krise trifft breite Teile der Bevölkerung getroffen. Die Erfahrung der existentiellen Angst vor Arbeitsplatzverlust oder vor Sozialabbau teilen heute viele. Gleich-zeitig wird diese Angst aber auch in vielen kleineren oder grossen Kämpfen durchbrochen, z. B. Griechenland, Portugal, internationale StudentInnenbewegung usw. Grosse Teile vor allem der ArbeiterInnenklasse haben die Nase voll vom endlosen Verzicht, während wenige immer reicher werden. Das ist für Euch eine Chance, denn wenn ihr Euch wehrt, werden sich viele solidarisieren. Solche Verbindungen – also das Ausbrechen aus der lähmenden Vereinzelung in eine gemeinsame Gegenwehr – fürchten die Privilegierten, weil diese Dynamik viele Leute aus der Resignation reissen könnte. Deshalb versucht Kottmann auch Angst zu schüren vor “politisch getriebenen Interessensgruppen“. Politisch ist die Vernichtung von 400 Arbeitsplätzen, die Existenzgrundlage von unzähligen Familien und einer ganzen Region aber durchaus. Deshalb finden wir es nur richtig, möglichst viele Kämpfe – auch eure – mit anderen Kämpfen gegen die Krise zu verbinden und uns gegenseitig zu unterstützen.