marco camenisch, bekannt durch seine aktive rolle in der anti-akw-bewegung der 70er jahre, sitzt seit bald 20 jahren als politischer gefangener im knast. als kämpferischer grün-anarchist hat er während all diesen jahren an kämpfen, kampagnen und protesten inner- und ausserhalb des knastes teilgenommen. derzeit sitzt er in der haftanstalt pöschwies/regensdorf bei zürich.
in zwei jahren (2012) steht der termin seiner bedingten entlassung an, die ihm grundsätzlich gewährt werden müsste. denn die bedingte entlassung stellt im schweizer gefängnis-system die regel dar. marcos situation ist jedoch eine besondere. alle erleichterungen und entlassungsvorbereitenden massnahmen werden ihm kategorisch verweigert. die medizinische versorgung, die er seiner krebserkrankung wegen benötigt, bleibt mangelhaft. der übliche hafturlaub wird ihm mit der begründung verweigert, er schwöre seiner politischen überzeugung nicht ab und besässe zuviele freund/innen weltweit, die ihm zur flucht verhelfen könnten. gute soziale kontakte ausserhalb des knastes sind gleichzeitig ein kriterium, um bedingt entlassen zu werden. eines von vielen kriterien, die marco objektiv erfüllen würde.
man wird den eindruck nicht los, die justiz-behörden gewähren nur gebrochenen und/oder angepassten gefangenen die bedingte entlassung. diese tendenz lässt sich bei praktisch allen politischen gefangenen in den metropolen feststellen. gefangene, die ihre politische identität verteidigen, werden in den knästen lebendig begraben, auch wenn sie ihre strafe abgesessen haben. in der absicht, sie und die fortschrittlichen bewegungen, aus denen sie kommen, zu schwächen – zur aufrechterhaltung der furcht vor dem gefängnis als waffe der herrschenden. als beispiele unter vielen kann etwa die situation von leonard peltier in den usa, jene der action-directe-gefangenen in frankreich oder der baskischen gefangenen im spanischen staat genannt werden.
wir rufen deshalb gemeinsam mit der roten hilfe international zu einer internationalen solidaritätskampagne für marco camenisch auf, die sich mit den kämpfen für die freilassung der langjährigen politischen gefangenen in anderen ländern verbinden soll. dabei wollen wir die perspektive einer gesellschaft ohne knäste nicht aus den augen verlieren, weshalb wir den startschuss für die kampagne auf den 19. juni festgelegt haben, der als internationaler aktionstag für die antagonistischen gefangenen und gegen den knast begangen wird.
unterzeichnet den aufruf der roten hilfe international, verbreitet die informationen über eure webseiten und andere infokanäle. beteiligt euch mit euren eigenen inhaltlichen schwerpunkten an der kampagne.
solidarität ist eine waffe!
freund/innen und unterstützer/innen von marco camenisch
juni 2010
schreibt marco (absender nicht vergessen):
marco camenisch
postfach 3134
ch-8105 regensdorf
unterstützt ihn:
pc-konto 87-112365-3 (PAN-IG, ch-8000 Zürich)
kontakt:
marco_camenisch@yahoo.de