Dieses Flugblatt (PDF) haben wir an der Demo des „Aktionskomitee Zugbegleitung“ gegen den Abbau von 320 Stellen bei der S-Bahn und gegen die Militarisierung der Billett-Kontrolle am 15. Sept. 2010 vor dem ZVV-Hauptgebäude in Zürich verteilt:
Solidarität mit den ZugbegleiterInnen
Wenn es nach dem Zürcherischen Verkehrsverbund (ZVV) geht, sollen die 320 ZugbegleiterInnen (ZuS) abgebaut werden. Das Konzept ZuS ist der ZVV zu viel an Kundendienst, interessiert ist er mehr an der Billett-Kontrolle. Und diese soll dann effizienter per Grossrazzien in Zusammenarbeit mit der Polizei erledigt werden.
Sparen heisst weniger Sicherheit
Im Kapitalismus muss alles Profit abwerfen, erst recht jetzt in der Krise. Und wenn die Bosse, welche jetzt die ZuS abbauen wollen, von Sicherheit sprechen, dann meinen sie nicht die Sicherheit der PendlerInnen oder der Arbeitsbedingungen für die ZuS, sondern die Einnahmesicherheit. Was die ZVV als Sicherheitskonzept verkaufen will ist schlicht eine Sparmassnahme von 15 Mio. Wohin die Sparmassnahmen im Zugverkehr führen, sehen wir in England, Deutschland, Italien, aber auch in der
Schweiz. Die SBB-Lokführer z. B. beklagen sich schon lange über Arbeitsintensivie-
rung und Schnellbleiche in der Ausbildung. Die Sicherheit der Menschen auf dem Zug schwindet. Auch der öffentliche Dienst soll nicht primär der Bevölkerung die-nen, sondern der gesicherten Profitabilität. Der Privatisierungsdruck lässt grüssen.
… und mehr Kontrolle!
Um diese Einnahmen zu sichern bedarf es der Kontrolle. Das kennen praktisch alle PendlerInnen auch schon von ihrer Arbeitsstelle. Kontrolle – ob über Kameras, über die Stechuhr, über den Teamchef – soll versichern, dass fleissig für den Profit geackert wird. Und wenn sich die ArbeiterInnen wehren, kommt es nicht selten vor, dass auch die Gewerkschaftsführung plötzlich – im Namen der Sozialpartnerschaft – die ArbeiterInnen kontrolliert. Nun erwartet uns der despotische Zugriff nicht nur bei der Arbeit, sondern auch in der S-Bahn.
Mehr Kundendienst! Keine Kontrolle!
Der Abbau der ZuS und die Militarisierung der S-Bahn-Kontrolle ist ein politischer Entscheid. Und dieser Entscheid ist gegen die hauptsächlich proletarischen S-Bahn-PendlerInnen gerichtet und er bedroht die 320 ZugbegleiterInnen existentiell. Ursächlich für diesen Angriff auf die Mehrheit der Bevölkerung ist der ebenfalls politische Entscheid, die Reichen von Steuern zu befreien. Nutzen von dem Entscheid wird längerfristig das Kapital haben, wenn nämlich der öffentliche Dienst privatisiert wird.
Wir – als KommunistInnen – solidarisieren uns deshalb mit dem Kampf der ZugbegleiterInnen gegen den Stellenabbau. Und fordern weiter den gänzlichen Abbau der Billett-Kontrollen zugunsten von mehr Kundendienst.