ISS: Streik gewonnen!

Die Streikenden der ISS in Genf haben einen Sieg errungen. Hier die Grussbotschaft des RAS:

ISS-Streik in Genf endet mit einem Sieg für die Streikenden

Nach 120 Streiktagen haben sich ISS und die Gewerkschaft VPOD auf einen neuen Gesamtarbeitsvertrag geeinigt. Verglichen mit dem ursprünglich gültigen GAV, den ISS auf Juni 2010 gekündigt hatte, bedeutet die Einigung eine Lohneinbusse von 100 SFR für Neueingestellte bzw. von 337 SFR pro Monat für die höchste Lohnklasse. Gegenüber den Individualverträgen, die ISS nach dem Auslaufen des GAVs angeboten hatte, bedeutet der neue GAV aber ein Lohnerhöhung von 210 bzw. 960 SFR. Auch verglichen mit dem Vertrag, der zwischen der Scheingewerkschaft PUSH und ISS vereinbart wurde, bedeutet der erkämpfte neue GAV eine Erhöhung von 50 bzw. 710 SFR. Die bittere Pille, welche die Streikenden aber schlucken mussten ist, dass sie für ein Jahr lang den Vertrag der unternehmerfreundlichen Scheingewerkschaft PUSH übernehmen müssen. Zudem zieht der VPOD die Klage gegen PUSH zurück. Der VPOD klagte gegen PUSH, da diese einen GAV unterschrieben hatte, obwohl sie keine reguläre Gewerkschaft ist. Es ist schlecht, dass damit der Kampf gegen diese Waffe der Unternehmer aufgegeben wird.

Der Streik hat sich trotzdem gelohnt! Der Revolutionäre Aufbau gratuliert den Streikenden für ihren Mut! Euer Streik war wichtig für euch: weil ihr eure Würde verteidigen konntet und weil ihr den Lohnabbau massiv verringern konntet. Er war auch wichtig für die anderen ArbeiterInnen am Flughafen Genf: Die Bosse sehen nun, dass sie mit ihrer Lohndumping-Strategie nicht so einfach durchkommen. Und die ArbeiterInnen am Flughafen haben gesehen, dass es sich lohnt zu kämpfen, sogar wenn man eine Minderheit ist. Euer Streik war aber auch wichtig, weil er allen anderen Lohnabhänigen Mut macht: Als Prekärbeschäftigte habt ihr gezeigt, dass man die Prekarisierung nicht einfach hinnehmen muss. Als überwiegend weibliche Streikgruppe habt ihr den Frauen Mut gemacht für ihre Rechte zu kämpfen. Und als kämpfende GrenzgängerInnen macht ihr den MigrantInnen Mut, die es in Zeiten einer Ausschaffungsinitiative noch schwerer haben als die anderen ArbeiterInnen.

Der Revolutionäre Aufbau Schweiz hat euch in eurem Kampf solidarisch unterstützt. Dies taten wir, weil wir überzeugt sind, dass das Lohndumping und die Prekarisierung keine Zufälle sind, sondern mit dem kapitalistischen System zusammenhängen, das den Profit vor die Menschen stellt. Und weil wir denken, dass solche Kämpfe wie der eure der Schlüssel sind um dieses System schliesslich zu überwinden.

Zum Schluss wünschen wir euch für die Zukunft alles Gute! Seit achtsam, der nächste Angriff der ISS kommt bestimmt. Wir wissen, wir müssen wachsam bleiben!

Wir gratulieren euch zu eurem Sieg.

Menschen vor Profit! – Für den Kommunismus!