Flugblatt zur Mobilisierung gegen die Albisgüetlitagung

Diese zwei Flublätter (PDF 1 / PDF 2)wurden unter anderem an der Mobilisierung gegen die SVP-Albisgüetlitagung verteilt.

 

Flugblatt 1: 

VON UNTEN LINKS GEGEN OBEN RECHTS

In die Offensive! Rassismus bekämpfen!

Wer vor Wahlen oder Abstimmungen durch die Schweiz fährt, dem droht die vermeintliche Apokalypse auf Plakaten. Schwarze Schafe werden rausgekickt, rote Ratten zerfressen das Schweizer Portemonnaie, Minarette spriessen zu hunderten aus dem Boden, und Ivan S, der Vergewaltiger, lauert hinter jeder Hecke. Um nur einige Beispiele zu nennen. 

Die rassistische Hetze nicht hinnehmen…

Zwei Sachen sind bei der ganzen Geschichte augenfällig. Erstens, dass das Ganze nicht viel mit der Realität zu tun hat und zweitens, dass es den Initianten solcher Hetzkampagnen nicht an Geld fehlt. Bei rassistischen Kampagnen geht es nicht darum, die Ursachen von vermeintlichen Problemen zu bekämpfen. Das Ziel ist vielmehr, ein Feinbild zu schaffen. Im Zuge der Minarett-Initiative wurde dies besonders offensichtlich. Vor dieser Abstimmung wussten wohl die Wenigsten, was ein Minarett ist, geschweige denn, wo es welche hat (es sind ohnehin nur vier an der Zahl). Objektiv betrachtet ist das Ganze völlig absurd, doch wie bereits erwähnt, geht es weder um Minarette noch um die sogenannt „kriminellen Ausländer.“ Es werden Ängste in der Bevölkerung geschürt, die zu einem feindseligen Klima der Unsicherheit führen. In Verbindung mit Millionenausgaben für Propaganda resultiert, dass Rassismus heute wieder salonfähig ist.

…sondern jene bekämpfen, von denen sie ausgeht!

Die SVP gibt sich als Partei der kleinen Leute, doch hinter der rassistischen Propaganda-Flut müssen Personen und Strukturen stecken, die Unmengen finanzielle Mittel zur Verfügung haben. Wieso haben die Reichen ein solches Interesse am Rassismus? Ihnen kommen die billigen Arbeitskräfte aus dem Ausland (inkl. Sans-Papiers) doch gelegen, um Druck auf unsere Löhne auszuüben und „teure“ einheimische ArbeiterInnen zu entlassen. Die Antwort liegt auf der Hand. Während die UnternehmerInnen einen wirtschaftlichen Vorteil aus den MirgantInnen ziehen, missbrauchen sie diese zur gleichen Zeit als Sündenböcke. Denn wenn die Mehrheit der Bevölkerung täglich mit Sozialabbau, Entlassungen, und Spar- Programmen konfrontiert ist, entsteht Frustration und Aggression. Diese Wut hat durchaus ihre Berechtigung, jedoch nichts mit unseren ausländischen ArbeitskollegInnen oder Nachbarn zu tun. Weder sind diese für den Leistungsdruck verantwortlich, noch stecken sie die fetten Gewinne ein. Die Profiteure sind wo anders zu suchen. Sie sitzen in den Chefetagen der grossen Unternehmen oder in ihren Villen an der Goldküste. Ihnen geht es nur ums Geld. Sie bereichern sich durch die Gesellschaft, durch unsere Arbeit! Sie demontieren die sozialen Errungenschaften der ArbeiterInnen! Sie finanzieren die rassistische Hetze einer SVP!

Nehmen wir unsere Zukunft in die eigenen Hände!

Während uns die SVP und mit einem reaktionären Plakat-Wald überflutet und die Stimmung in der Gesellschaft immer rauer wird, hat die SP nichts anderes zu tun, als alles abzuwiegeln. Die SozialdemokratInnen rücken ohnehin immer weiter nach rechts, darüber können auch keine Lippenbekenntnisse hinweg täuschen. Sie haben uns keine Perspektive zu bieten. Wenn wir wirklich etwas ändern wollen, müssen wir die Zukunft in die eigenen Hände nehmen. Gehen wir in die Offensive! Heute gegen die Albisguetli-Tagung der SVP, morgen gegen die Rechtsentwicklung generell. Kämpfen wir gemeinsam für eine revolutionäre Perspektive; für eine Gesellschaft, in welcher nicht der Profit, sondern der Mensch im Zentrum steht.

Stop it SVP! Rassismus bekämpfen – Freiheit erkämpfen!

Klasse gegen Klasse – Für den Kommunismus !

Keine Lust der Rechten bei ihrem Vormarsch tatenlos zuzusehen?

Dann werde aktiv! www.aufbau.org / antifa@aufbau.org


Flugblatt 2

 

Wenn die Klasse sich streitet, lachen die Banker

Die SVP heizt die reaktionäre Stimmung so gut an, wie sie kann. Das Proletariat wird angegriffen und der Grossteil der Klasse merkt es nicht und wehrt sich auch nicht. Im Gegenteil, die meisten lassen sich willfährig darauf ein. Steuergerechtigkeit? Pfui – Keine Nachteile den Reichsten! IV-BezügerInnen und Arbeitslose? Sozialschmarotzer! Ausländer? Alle kriminell! Sollen ausgeschafft werden. Mit der Annahme der Ausschaffungsinitiative wurde die Entsolidarisierung weiter verschärft.

Niemand lügt so profitabel wie die SVP

Krise und Perspektivlosigkeit haben ein Klima der Angst geschaffen, in welchem sich die SVP wie ein Fisch im Wasser bewegt. Fremdenfeindlichkeit ist ein Kernthema, mit dem sie immer punktet. Dass Rassismus eine Waffe ist, welche die Klasse spaltet, ist eine alte Weisheit. Doch die SVP weiss diese Waffe besser als ihre Vorgänger einzusetzen. Beispielsweise löste die 18%-Initiative noch den Widerstand der Wirtschaftsverbände aus, welche alles Interesse daran hatten, ihre billigen Arbeitskräfte im Land zu behalten. Heute hat die SVP die Elite hinter sich. Sie kombiniert nämlich Fremdenfeindlichkeit mit „sozialem“ Rassismus, also mit einer Hetze gegen unten. Gegen kriminelle Ausländer, gegen Sozialschmarotzer, gegen alle, die sich nicht in die bürgerliche Norm einfügen und sich nicht fröhlich für die „Gemeinschaft“ ausbeuten und unterdrücken lassen. Und die Reichen werden beschenkt, weil sie ja fleissig sind – im Ausbeuten. Damit produziert und festigt die SVP einen gesellschaftlichen Konsens für die KapitalistInnen: Die Schweiz war, ist und bleibt ein Land aus dem rausgeschmissen wird, wer dem Kapitalismus nicht passt. 

Klasse gegen Klasse

Dieser Konsens, welcher letztlich alles Soziale der Verwertbarkeit fürs Kapital unterwirft, wird von allen Parteien getragen. Er findet sich in anderer Form auch im Ruf der SP nach Sozialpartnerschaft, Wirtschaftswachstum und „Humankapital durch Bildung“. Und er findet sich im WEF, das gerade läuft. Dieses behauptet von sich, „neue Normen für die neue Realität “ zu suchen. Eine Linke, welche der reaktionären Politik entgegentreten will, muss sich deshalb von der Illusion befreien, es gebe einen klassenübergreifenden, gemeinsamen Weg aus der Krise. Was die SVP als das Gemeinsame vorschlägt, bedeutet gemeinsam gegen unten. Genauso selbstbewusst wie die SVP sollte die Linke auftreten: Gemeinsam gegen oben. Denn die wirkliche Grenze verläuft nicht zwischen SchweizerInnen und AusländerInnen, sondern zwischen oben und unten. 

Albisgüetli angreifen! 

Von unten links nach oben rechts!