14. Juni – Frauenstreiktag

20 Jahre Frauenstreiktag  

Immer noch der selbe Lohnbeschiss.

Frauenbefreiung im Kapitalismus ist Illusion!

Frauenbefreiung heisst Revolution!

Besammlung 17:30 Uhr, Bürkliplatz, Zürich

Material: Flyer I Flugblatt (siehe unten)

14. Juni 2011 – Gleichstellung ist im Kapitalismus nicht möglich

Ja sicher, wir haben schon einiges erreicht in über 100 Jahren kontinuierlicher Frauenkämpfe. Das Wahlrecht, welches uns vor 40 Jahren in der Schweiz zugestanden wurde, war zweifellos ein Meilenstein im Kampf der Frauen. Ein Fortschritt ist sicherlich auch, dass Frau und Mann seit 30 Jahren gemäss Bundesverfassung gleichgestellt sind, oder dass Frauen seit 15 Jahren gemäss Gleichstellungsgesetz gleich viel Lohn verdienen wie Männer.

Die Fortschritte relativieren sich allerdings, wenn wir die gegenwärtige Entwicklung betrachten. Das Wahlrecht der Frauen hat nicht dazu geführt, dass sich die soziale Ungerechtigkeit verkleinert. Im Gegenteil, der Graben zwischen Reich und Arm wird immer grösser, sei dies innerhalb der Schweiz, wie auch weltweit zwischen Nord und Süd. Restrukturierungen, Privatisierungen, Liberalisierungen oder wie die Programme alle heissen, werden auf dem Buckel der ArbeiterInnen und Angestellten ausgetragen. Diese führen ebenfalls dazu, dass sich die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern in der Schweiz wieder massiv verschärft. Die Lohnschere zwischen Frau und Mann ist im Kt. Zürich wieder auf 28 % weniger für Frauen angestiegen. Hinzu kommt, dass Frauen nach wie vor mehrheitlich in Berufen arbeiten, wo sie strukturell wenig verdienen.

Im Haushalt erledigen immer noch die Frauen den Löwinnenanteil von 80%. Zwar betreuen heutzutage moderne Männer auch ab und zu die Kinder.  Eine wirkliche Umverteilung ist jedoch nur dann möglich, wenn eine generelle massive Arbeitszeitverkürzung für alle durchgesetzt werden kann und die Frauenlöhne endlich so sind, wie sie das Gesetz verspricht. Solange für Männer nur 42 Stundenwochen Erwerbsarbeit zu finden sind und solange Männer mehr Lohn in der Tüte nach Hause bringen, solange wird die unbezahlte Familienarbeit den Frauen aufgehalst werden.

Errungenschaften, wie beispielsweise der Schwangerschaftsabbruch, müssen permanent verteidigt werden. ChristInnen rufen wieder vermehrt zum Schutz des ungeborenen Lebens auf. Rechte Kreise wollen, dass die Leistungen für einen Schwangerschaftsabbruch aus der Krankenkassenleistungen herausgestrichen werden soll. Antifeministen treten auf die Bühne, stellen sich als Verlierer des Feminismus hin und drohen mit der Veröffentlichung von Adressen der Frauenhäuser. In einer Situation, in der die Gewalt gegen Frauen in allen Bereichen sich massiv verschärft. Reaktionäre Gruppen aller Art wollen Frauen wieder in die biologistische Rolle hinein zwängen.

Beispiele gäbe es viele, die aufzeigen, dass solange Kapitalismus herrscht, Errungenschaften immer wieder angegriffen und verteidigt werden müssen, Siege relativ bleiben, eben nur Etappen auf dem Weg zur allgemeinen menschlichen Emanzipation sind.

Mehr denn je zeigt sich heute das, was vor 100 Jahren der proletarischen Frauenbewegung und der revolutionären 68er Frauenbewegung sonnenklar war: Es kann nicht nur um Gleichberechtigung gehen, denn ein profitorientiertes Gesellschaftssystem hat selbst damit Mühe, seine Ungerechtigkeiten gerecht zu verteilen. Die Befreiung von Frauendiskriminierung benötigt die Befreiung der Arbeit von den Ketten des Kapitals, die Enteignung der Enteigner, die Unterdrückung der Unterdrücker. Einiges ist erreicht –

Der Kampf geht weiter!

Frauenbefreiung im Kapitalismus ist Illusion!

Frauenbefreiung heisst Revolution!

Mai 2011 Frauenkollektiv, Revolutionärer Aufbau Schweiz