Streiknews 3 (PDF hier)
Streik in Genf spitzt sich zu!
Der Streik am Genfer Unispital weitet sich immer mehr aus! Immer mehr Angestellte haben die Schnauze voll vom Arbeitsdruck, von den niedrigen Löhnen und dem chronischen Personalmangel! Zuerst streikten die Transporteure erfolgreich, dann die letzten Wochen die PflegehelferInnen und nun streiken die LaborantInnen und das Reinigungspersonal.
Die Folgen des Streiks sind klar spürbar im Spitalalltag, denn von den 150 LaborantInnen streiken rund 120, beim Reinigungspersonal sind es 170 von 260. Seit dem 20. Oktober suchen die LaborantInnen erfolglos das Gespräch mit der Spitaldirektion und dem Kantonsrat und nun haben sie zu dieser Kampfmassnahme gegriffen. Die LaborantInnen fordern eine Neueinstufung ihrer Lohnklasse, da sich seit Jahren nichts mehr verändert hat, andererseits kämpfen sie auch für zusätzliches Personal und eine paritätische Kommission, um bestehende Probleme zu lösen. Auch das Putzpersonal verlangt schon seit 1998 eine Neueinstufung der Lohnklassen und kämpft gegen die schleichende Auslagerung bei stetig steigenden Anforderungen. Beide Berufsgruppen haben sich für den Streik entschieden um endlich Gehör zu finden.
Die PflegehelferInnen haben ihrerseits den Streik beendet und sich auf einen Kompromiss mit dem Regierungsrat eingelassen. Anstatt der geforderten Lohnerhöhung von Klasse 7 zu Klasse 10 kommen nun ALLE PflegehelferInnen eine Lohnklasse höher (d. h. zwischen 164.- bis 282.- mehr pro Monat).
Drohung und Druck von Seiten der Spitaldirektion
Die Direktion versucht mit unterschiedlichsten Mitteln, die Streikenden zu schwächen und einzuschüchtern: so wurden beispielsweise die Badges der streikenden MitarbeiterInnen deaktiviert und sie wurden von ihren Chefs an den Arbeitsort begleitet. Auch für Verhandlungen ist niemand zu haben, der Regierungsrat und der Spitaldirektion schieben sich den Ball gegenseitig zu. Sogar auf rechtlicher Ebene wird nun gedroht und die Spitaldirektion hat Klage eingereicht gegen den VPOD wegen „Gefährdung anderen Lebens“. „Das ist gezielt verbreitete Falschinformation. Alle Analysen wurden innerhalb der Zeit gemacht, besonders die pathologischen Resultate. Der minimale Service ist gesichert und das können wir beweisen.“, sagt Manuella, eine Laborantin.
Ein eindrückliches Beispiel, wie die Direktion versucht, die Streikenden zu kriminalisieren, wo doch normalerweise sie es ist, die skrupellos auf Kosten der PatientInnen und der Pflegequalität versucht zu sparen. Es zeigt aber auch, wie schnell ein Streik im Spital sehr grosse Wirkung zeigt.