Flugblatt zum Protest an der Uni (März 12)

Dieses Flugblatt (PDF) haben wir an der Kundgebung und Demo der Studierenden der Universität Zürich am 5. März 2012 gegen Studiengebührenerhöhrungen an Uni und Fachhochschulen verteilt.

 

Weg mit den Studien-Gebühren!

Unbeirrbar schreitet der Zürcher Regierungsrat voran mit dem Plan, die Studiengebühren an Uni und Fachhochschulen zu erhöhen. An der Uni sollen sie um mindestens 160 Franken steigen. Was durch die Studierenden-Proteste 2009 verhindert wurde, will SP-Bildungsdirektorin Regine Aeppli jetzt erneut versuchen.

 

So dumm sind wir vielleicht nach dem Sparprogramm!

Wir erinnern uns, noch im Herbst 2009 vesprach Aeppli den besetzenden Studierenden, sich gegen eine Erhöhung der Gebühren einzusetzen. Bei einer gestandenen Sozialdemokratin sieht das dann so aus: Schon ein halbes Jahr später schlug sie dem Regierungsrat Gebührenerhöhungen für die Uni Zürich vor. Logisch? Nur in Köpfen taktierender Realpolitiker_innen. So verkauft Aeppli dieser Tage dem StuRa die Erhöhungen als kleineres Übel. Damit sollen noch grössere Erhöhungen durch die anderen bürgerlichen Parteien abgewendet werden. Die Studierenden der Fachhochschulen versucht sie hingegen für noch dümmer zu verkaufen. Dort verzapft sie nämlich, dass deren Erhöhungen durch Angleichung an die Uni aus Gerechtigkeitsüberlegungen passiere. Und wollen wir dem Präsidenten der Schweizerischen UnirektorInnen, Loprieno glauben, werden durch Aepplis Erhöhung in Zürich mittelfristig auch die Unis an anderen Kantonen gezwungen sein, die Gebühren nach oben anzupassen. Nein, auf diese Art von Gerechtigkeit können wir verzichten!

 

Natürlich ist die Bildungsdirektorin nicht so dumm, wie sie tut. Immerhin schickt sie ihre Kinder in private, statt in öffentliche Schulen. Ihr ist durchaus bewusst, in welche Richtung sie das Bildungssystem umbaut. Mit der Krise möchten mehr Leute proletarischer und kleinbürgerlicher Herkunft studieren. Das kommt unpassend. Die Hochschulen sollen Institutionen zur Elitenbildung sein, damit sich die herrschende Klasse «meritokratisch» durch den Bildungsstandard vom tiefer qualifizierten Personal abheben kann. Damit Reichtum, Ausbeutung und Herrschaft «legimitiert» bleiben, braucht es Massnahmen gegen die Durchmischung der Bildungsinstitutionen.

 

Einfach stoppen!

Dass der vorauseilende Gehorsam und die Kompromissbereitschaft reformistischer Politik nichts bringt, haben die Studierenden der Uni schon drei Mal in den letzten 15 Jahren gelernt. Nur offener Widerstand mit Mobilisierungen, Besetzungen und Streiks konnten Buschors Pläne 1996, das Unigesetz 2003 und Aeppli 2009 stoppen. Dabei waren es immer Vollversammlungen oder unabhängige studentische Gruppen, welche den effektiven Widerstand organisierten. Der StuRa hatte letztlich meistens eine lähmende Rolle. Das überrascht auch nicht, immerhin stellt die offizielle Uni-Politik im StuRa vor allem ein Übungsfeld für neue Generationen von ParteipolitikerInnen dar. Wie schon bei der Occupy-Bewegung, werden solche Partei-AspirantInnen den Widerstand nutzen, solange es der Profilierung und dem Wahlkampf dient. Sie werden aber kaum ihren zukünftigen Mutter-Parteien effektiv in die Quere kommen. Deshalb: Selbstorganisiert und entschlossen gegen den Angriff!

 

Bildung für alle!

Für den Kommunismus!