Solidaritätsbotschaft für die Pflegehelferin Angelika-Maria Konietzko und Ihren Kampf gegen unverantwortbare Zustände in der Pflege und gegen die Erzwingungshaft. Mehr Informationen auf dem Blog.
Solidarität mit Angelika-Maria Konietzko
In einem ambulanten Berliner Pflegedienst kritisierte die Pflegehelferin Angelika-Maria Konietzko, dass ihre Arbeitsbedingungen eine verantwortungsbewusste Pflege unmöglich machen und wehrte sich, wirtschaftlich und moralisch ausgenutzt zu werden. Nach einer Serie von Arbeitsgerichtsprozessen, die sich von 2007 bis heute erstrecken, droht ihr nun die Erzwingungshaft, denn sie will nicht auch noch für die entstandenen Gerichtskosten zahlen.
Wir solidarisieren uns mit dem Kampf von Angelika-Maria Konietzko und verurteilen die harte Repression gegen eine Frau, die mutig die unhaltbaren Zustände in ihrem Betrieb kritisiert.
Als revolutionäres Frauenbündnis Zürich organisieren wir jedes Jahr zum 8. März – dem internationalen Frauenkampftag – eine Demo um für unsere Rechte auf die Strasse zu gehen, die erkämpften Errungenschaften zu verteidigen und das einzufordern, was uns zusteht.
Als Frauen sind wir in dieser Gesellschaft von ganz unterschiedlichen Formen von Unterdrückung und Ausbeutung betroffen, sei das nun bei der Arbeit, in der Freizeit oder zu Hause. Gerade aus diesem Grund wollen und müssen wir uns solidarisieren, denn nur zusammen können wir etwas erreichen.
Ein Schwerpunkt unserer diesjährigen Kampagne war unter anderem auch die Situation in der Pflege: Dort verschärft sich momentan unter der steigenden Ökonomisierung und Privatisierung der Druck auf das Pflegepersonal (wo immer noch hauptsächlich Frauen arbeiten). Als Folge davon nimmt die Qualität der Pflege massiv ab – wie das Beispiel von Angelika-Marias Betrieb eindrücklich zeigt, wo eine verantwortungsbewusste Pflege praktisch unmöglich war. Doch immer mehr Menschen beginnen sich zu wehren, sie organisieren sich gegen Entlassungen, Lohndrückerei und kritisieren, dass immer stärker ökonomische Interessen ins Zentrum gerückt werden, anstatt die Pflege des kranken Menschen in den Mittelpunkt zu stellen.
Unsere Unterstützung und Solidarität gilt all diesen, die diese Zustände nicht so hinnehmen – so auch Angelika-Maria, die sich ohne Angst hingestellt und gesagt hat: „So nicht!“. Solche Menschen sind unabdingbar für eine Veränderung hin zu einer Gesellschaft, in der nicht der Profit, sondern die Bedürfnisse der Menschen im Zentrum stehen.
In diesem Sinne wünschen wir Angelika-Maria viel Kraft und Durchhaltewillen in ihrem Kampf, den wir auch als den unsrigen sehen.
Solidarität!
8. März Frauenbündnis Zürich