Bericht zur Industrie-Demo vom 22. Sept. 2012
5000 ArbeiterInnen aus der Industrie haben am 22. September in Bern für ihre Interessen demonstriert. Obwohl der Gesamtarbeitsvertrag vermutlich erst im Sommer 2013 abgeschlossen wird, haben sich somit sehr viele Menschen auf die Strasse bewegen lassen. Die neulichen Massenentlassungen, welche als Indiz der Krise die Sozialpartnerschaft obsolet werden lassen, haben vermutlich ihren Teil dazu beigetragen.
Die Gewerkschaft Unia hat im Sinne ihrer Sozialpartnerschaft zwar die Forderung nach einem starken Werkplatz Schweiz und einer guten Industriepolitik ins Zentrum gestellt, jedoch waren aus den unterschiedlichen Regionen der Schweiz auch klassenkämpferischere Positionen vertreten. Diverse Sektionen forderten etwa die Abschaffung des sogenannten „Krisenartikels“, welcher den GAV in letzter Konsequenz auf ein Streikverbot reduziert. Auch wurde die Internationalität unseres Werkplatzes betont.
Nicht zuletzt wurde auch der Bruch mit der Sozialpartnerschaft immer wieder gefordert. Viele Menschen entwickeln offenbar wieder das Bewusstsein, dass das Vertrauen in die Gewerkschaftsherren nicht ausreicht, um die eigenen Interessen wirksam zu vertreten. Es benötigt Klassenkampf, denn die Interesse der Bosse widersprechen den unseren: Sie wollen den maximalen Profit um konkurrenzfähig zu bleiben, wir brauchen gute Arbeitsbedingungen um unsere Existenz zu wahren.
Dein Chef kann nicht Dein Partner sein!