Flugblatt verteilt an Protestaktionen in Basel (18. Nov. 2013) und Zürich (19. Nov. 2013) gegen die Ermordung von gewerkschaftlich organisierte Nestlé-Arbeiter in Kolumbien.
Mord an Gewerkschafter!
Stellen Sie sich vor:
Ihr Chef hält den Gesamtarbeitsvertrag nicht ein. Vier MitarbeiterInnen, die in der Gewerkschaft sind, treten in den Hungerstreik, um Ihren Chef endlich zu Verhandlung zu bringen. Der Chef hingegen bezichtigt alle Gewerkschaftsmitglieder als Gewalttäter und Saboteure. So tun es auch Morddrohungen von Paramilitärs an Ihre KollegInnen. Am 9. November 2013 werden Sie erschossen.
So geschah es Oscar Lopéz Triviño, ein Nestlé-Arbeiter in Kolumbien, der bei der Gewerkschaft Sinaltrainal organisiert war. Aber Oscar wusste, worauf er sich einlässt. Denn nach nun 15 Ermordungen von Gewerkschaftern bei Nestlé in Kolumbien ist klar, wie Nestlé seine Arbeitskämpfe löst und seine Ausbeutungs- und Profitmöglichkeiten sichert.
Nestlé tötet für Profit
Drohungen, Diffamierungen und Morde gehören zur Unternehmensstrategie von Nestlé in Kolumbien. So auch im letzten Mordfall, welchem eine Drohung einer paramilitärischen Gruppe voranging mit dem Wortlaut: “Hurensöhne, die ihr noch immer Nestlé belästigt, jetzt gibt’s kein Pardon mehr, wir zerstückeln euch, Tod allen Kommunisten von Sinaltrainal.“
Natürlich distanziert sich das Unternehmen jeweils förmlich und spricht seinen gewalttätigen und sabotierenden ArbeiterInnen nach einem Übergriff von Paramilitärs jeweils sein Beileid aus. Dass Ex-CEO Brabeck sogar in der Schweiz wegen fahrlässiger Tötung des kolumbianischen Gewerkschafters Luciano Romero 2005 angeklagt wird, sollte jedoch Bände sprechen.
Wir protestieren gegen den abermaligen Mord von Nestlé an Menschen, die für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen kämpfen. Wir solidarisieren uns mit den Zielen der bedrohten Gewerkschaft Sinaltrainal und den Anliegen der Nestlé-ArbeiterInnen. Wir wissen, dass die Ausbeutung unserer Arbeitskraft und die Vermehrung von Kapital das Fundament einer kapitalistischen Produktionsweise ist. Und zur Absicherung dieses Fundaments
gehen Staat und Kapital über Leichen… in Kolumbien, aber auch hier, wenn es denn sein muss.