Revolutionärer 1. Mai 2014 in Zürich

Politprogramm zum 1. Mai 2014

Mit Genossinnen und Genossen aus Deutschland, Italien, Griechenland und der Türkei diskutieren wir in jeweils circa einstündigen Blöcken über aktuelle Brennpunkte revolutionärer Politik in der Schweiz und in Europa. Daneben wird es Infozelte zu politischen Gefangenen und dem Tierbefreiungskampf geben. Sowie natürlich Essen, Trinken und spannende Begegnungen. Kommt und beteiligt euch!

Samstag 26. April

14:00: Einleitung

14:15: Arbeitskampf: Fabrikbesetzung und Streik in Istanbul:

Seit dem 10. Februar sind die 1500 ArbeiterInnen des internationalen Verpackungskonzerns Greif im Streik. Sie kämpfen nicht nur für die Festanstellung von LeiharbeiterInnen, sondern benennen den Kapitalismus als Hauptfeind und beteiligen sie sich an politischen Kämpfen wie am 8. März. Wir diskutieren mit GenossInnen der BirKar, welche vor Ort beteiligt sind über Unterstützungsarbeit, Streikdynamik und politische Dimension.

15:15: Aktuelle Themen aus der 8.-März-Kampagne:

Spitäler geraten ins Fadenkreuz der Privatisierung, denn das Kapital entdeckt den Gesundheitsbereich als lukrativen Wachstumsmarkt. Aktuell gibt es Bestrebungen zur Ausgliederung Neuigkeiten der Stadtspitäler Waid und Triemli, ein beliebter erster Schritt der Salamitaktik. Dagegen hilft wohlbekanntlich nur Streik und Widerstand.

16:00: Kämpfe der Migration:

Wir diskutieren Handlungsmöglichkeiten und Perspektiven von Migrationskämpfen in der Schweiz. Wie wirken sich die repressiven Bedingungen aus? Wie entsteht kollektive Widerständigkeit und welche Rolle können solidarische Menschen in migrantischen Kämpfen einnehmen?

17:00: Ukraine – Kriegstendenz und faschistische Bedrohung

Die ökonomische Krise führt zur politischen Krise. Dies zeigt sich gerade auch an der Ukraine, wo sich einerseits die imperialistische Kriegstendenz verschärft und sich andererseits der EU-Imperialismus in diesem Kampf auch offen auf faschistische Kämpfe stützt. Russlandexperte Kai Ehlers gibt einen Überblick der aktuellen Ereignisse und Entwicklungen.

Ab 21 Uhr: Molotow im Provitreff Zürich – Bar, Tanz, Musik & Diskussion!

Sonntag 27. April 2014

14:00: Bosnien – Aufstand in Bosnien-Herzegovina

Von Arbeitskämpfen in ehemaligen Industriezentren bis zu brennenden Regierungsgebäuden…. Die RJZ lädt vor Ort aktive Militante ein, die über die Kämpfe und deren Perspektiven berichten werden.

15:00: Antifaschistische Kämpfe in Europa mit internationalen Gästen:

Im Zuge der Krise sind in ganz Europa sowohl auf den Strasse wie in den Parlamenten rechte und faschistische Kräfte auf dem Vormarsch. Wir diskutieren mit antifaschistischen AktivistInnen aus verschiedenen europäischen Ländern, wie dieser Entwicklung zu begegnen ist.

17:00: Stadt und Repression – Widerstand trotzt Aufwertung

Die Stadtaufwertung in Europa verschärft die Repression auf der Strasse. Es braucht Antworten auf die Frage, wie die Strasse als Kampfterrain erhalten werden kann, an Tagen wie dem 1. Mai und sonst! Diskussion mit GenossInnen von Zusammen Kämpfen (D), der Roten Hilfe (CH) und weiteren Gästen.

Donnerstag 1. Mai 2014 Zürich

09:30 Revolutionärer Block Lagerstrasse

12:30: Revolutionärer Treff Kanzleiareal: Smith and Smart (Berlin) & Hrvas (griechischer Rapper)

15:00: Antikapitalistische Demo (Treffpunkt Helvetiaplatz / Bäckerstrasse)

19:00: Kanzleiturnhalle: Internationalismus konkret! Weiterer Erfahrungsaustausch mit unseren Gästen.In der Galerie parallel dazu Vorführung der kürzlich erschienenen Doku Art War über Agit-Prop in Ägypten.

Ab auf die Strasse am 1. Mai 2014!

Mit 2000 Personen nahmen wir uns am Abend nach der Annahme der Abschottungsinitiative in Zürich unbewilligt die Strasse. Ohne bei den Behörden nachzufragen, ohne lästige Diskussionen darüber, wo man hin darf und wo nicht. Sondern aus Wut über ein Abstimmungsresultat, das von Rassismus beflügelt wurde. Diese und weitere Demonstrationen im vergangenen Jahr zeigten, dass wir auch ohne Bewilligung auf die Strasse gehen können.

Wir können es nicht nur, wir wollen es auch. Denn wir denken, dass es ein Hohn ist, wenn man mit denjenigen, die man sonst immer kritisiert, darüber verhandeln muss, was an einer Demonstration erlaubt ist und was nicht. Erlaubt ist in Zürich was nicht stört. Aber wollen wir wirklich den Regierenden die Bestimmung über das Erlaubte gewähren? Es ist kein Zufall, dass die Route am Vormittag nicht über den Paradeplatz führt! Es ist das Resultat der Institutionalisierung der Demonstration durch Gewerkschafts- und Parteispitzen, Hand in Hand mit den PolizeivorsteherInnen Maurer, Leupi und Wolff.

Wir denken, dass ein antikapitalistischer Widerstand nicht als Bittsteller beim kapitalistischen Staat auftreten kann. Erst recht nicht an einem Tag wie dem 1. Mai. Seit mehr als 100 Jahren wird er als Kampftag begangen. Von Arbeitern und Arbeiterinnen, die auf die Strasse gehen, um gegen miese Arbeitsbedingungen zu demonstrieren. Von AntifaschistInnen, die gegen Nazis aktiv sind. Von Frauen, die den Frauenkampf auf die Strasse tragen. Die Liste lässt sich verlängern – die Konstante ist der Widerstand gegen Missstände sowie der Kampf für eine solidarische Perspektive.

An diesem Tag muss es darum gehen anzuecken, statt abzunicken. Nicht gute Miene zum miesen Spiel machen, sondern gegen das demonstrieren, was uns stört. Gemeinsam, mit den verschiedensten Inhalten auf der Strasse. Das macht den 1. Mai so wichtig und spannend: Die verschiedensten Kämpfe kommen an einem Ort zusammen, antikapitalistische und antirassistische Inhalte werden auf die Strasse getragen!

Gehen wir am 1. Mai also auf die Strasse. Nicht auf dem Sechsiläutenplatz, wo sich sonst die Zünfter feiern lassen, sondern im Kreis 4, der durch die “Stadtaufwertung” kaputt gemacht werden soll. Ihre Aufwertung gibt es nur für die, die es sich leisten können. Die anderen müssen raus, notfalls mit Rayonverboten und Polizeieskorte.

Setzen wir dagegen ein Zeichen!

Kommt in den Kreis 4. Lasst uns unsere Inhalte auf die Strasse tragen.

Am 1. Mai ab auf die Strasse: 15 Uhr, Helvetiaplatz / Eingang Bäckerstrasse Zürich.