Konzert „Fandango fronterizo“ beim Isolationslager in Zürich Altstetten

Am 24.5.2014 um 14 Uhr veranstalteten rund 50 Aktivist_innen eine Konzertaktion beim Isolationslager in Zürich Altstetten. Im Lager, das der Bund als „Testzentrum“ betreibt, werden seit Anfang Jahr neue Asylsuchende weggesperrt, um sie schneller ausschaffen zu können. Behörden und SP-Bundesrätin Sommaruga sprechen von einer „Beschleunigung“, die den Asylsuchenden kürzere Wartezeiten bringen soll. Wie nun bekannt ist, werden aber gezielt jene Gesuche prioritär behandelt, welchen man am wenigsten Chancen einräumt, während andere jahrelang auf einen Entscheid warten müssen.

 

 

Mit zwei internationalen Bands haben wir heute einen „Fandango fronterizo“ organisiert. Diese Aktionsform, die seit sieben Jahren jeweils im Mai an der Grenze zwischen Tijun (Mexiko) und San Diego (USA) stattfindet, vereint migrantische Communities und Musizierende aus beiden Ländern. Ziel ist es, sich anzunähern und Ausgrenzung öffentlich sichtbar zu machen – durch Singen und Tanzen an der Mauer, die physisch trennt. Heute am 24. Mai vereint uns diese Solidaritätsaktion, die gleichzeitig in Montreal, Amsterdam, Texas, New York und in acht mexikanischen Städten stattfindet – für eine Welt ohne Ausbeutung und ohne Grenzen. Mit Verpflegung, Transparenten und einer kleinen Tanzbühne nahmen wir den Eingangsbereich des Lagers in Beschlag. Nachdem wir anfangs den Flüchtlingen im Lager das Essen über den hohen Gitterzaun reichen mussten, weil sie nicht ohne Kontrolle rein und raus können und Repressalien befürchteten, schlossen sich dennoch bis 25 Internierte der Aktion an und beteiligten sich an Musik und Austausch. Die Angestellten der sozialdienstlichen SIP (Sicherheit Intervention Prävention), die offiziell eine vermittelnde Funktion haben, kontrollieren den Betrieb wie eine Sicherheitsfirma und sprechen interne Repressalien aus. Diese „Sozialarbeiter_innen“ haben heute einmal mehr ihr wahres Gesicht gezeigt. Zuerst gaben sie sich scheinbar freundlich, störten sich aber später daran, dass wir uns ihren Anweisungen nicht beugten. Nach anderthalb Stunden bestellten sie ohne Vorwarnung ein Räumungskommando der Stapo. Die Polizei drängte die Flüchtlinge zurück, kesselte uns während einer Stunde ein, kontrollierte alle und belegte uns mit einem 24-stündigen Rayonverbot. In der Folge solidarisierten sich mehrere Leute aus dem Lager. Sie haben uns bestärkt, den Kampf gegen Lager und Repression weiterzuführen.

Smash the Camps – Bleiberecht für alle!

Platzh – Plattform gegen rassistische Repression ZH

Los pajaros del alba / Taller de Son Jarocho