Am 18. September jährt sich der Tod von Pavlos Fyssas (Killah P.), griechischer Hip Hop Musiker bekannt als Killah P. Er war aktiver Antifaschist und wurde von einem Mitglied der rechtsextremen neonazistischen Partei „Chrysi Avgi“ (goldene Morgenröte) erstochen.
Die goldene Morgenröte ist nicht nur eine rassistische Partei, die für zahlreiche Übergriffe auf MigrantInnen verantwortlich ist. Sie erheben auch territoriale Ansprüche gegen Mazedonien und Albanien und setzten sich sogar für deren Auflösung ein. Dafür ging die Partei ein politisches Bündnis mit der serbischen Nationalen Front ein, und ist teil der 2004 gegründeten Europäischen Nationalen Front.
Dies zeigt, dass die goldene Morgenröte keine „einfache“ konservative Partei ist, die mittels rassistischer Klassenspaltung einige Wähler zu mobilisieren versucht. Sie ist eine offenkundig faschistische, chauvinistische Partei mit einem klaren Machtanspruch in Griechenland und Europa.
Die bürgerlichen Medien und das griechische Parlament versuchen die Wahrheit zu verschleiern in dem sie 2013 ein Verfahren „wegen Bildung krimineller Vereinigung“ eröffneten. Somit wollen sie den Faschismus als fremde Triebkraft darstellen, als etwas was den Kapitalismus und seinen Stützpfeiler, den bürgerlichen Parlamentarismus, ersetzen könnte. Sie behaupten der bürgerliche Staat würde den Faschismus bekämpfen wollen. Das Wesen aber des Faschismus, also sein Ursprung und Ort der Reproduktion, liegt im Kapitalismus. Der Faschismus ist das vereinte Kapital zum Staatsmonopol, die Militarisierung der Gesellschaft und gleichzeitig die Wiedereinführung des bürgerlichen Patriarchats und die Zerschlagung aller Organisations- und Selbstverwaltungsformen der Arbeiterklasse.
“In den 20er Jahre widmete sich direkt der Staat dem Arbeiter und dem Bürger, und es existierte somit keine Notwendigkeit einer Gewerkschaft“- Zitat eines Casa Pound Faschisten 2011.
Leider handelt es sich beim Faschismus nicht um ein rein griechisches Problem. Europaweit vereinen sich sowohl parlamentarische als auch ausserparlamentarische reaktionäre Kräfte zu vereinzelten Fronten, die sich im Moment noch gegenseitig teils in die Hände spielen oder teils noch bekämpfen.
Im Zeitalter der Nationalstaaten und des globalisierten Kapitals , kann uns nur der proletarische Internationalismus, die Solidarität und ein klar antikapitalistisch angesetzter Antifaschismus aus der Krise helfen.
Heute in der Nacht vom 9.November auf den 10. November 1938 fanden die sogenannten „Novemberprogrome“, Symbol für faschistisch motivierte Morde statt. Als Teil einer, in Griechenland beschlossenen, internationalen Kampagne möchten wir heute mit GenossInnen aus ganz Europa zur Antifaschistischen Einheitsfront und zu Aktionen in Erinnerung an folgende Tage aufrufen: 18. September Tod Pavlos Fyssas, 9. November Progrome 1938 und der 5. Juni, die Ermordung des 18-jährigen Antifaschisten Clément Méric 2013 in Paris durch einen Naziskin aus dem Umfeld der “Jeunesses Nationalistes Révolutionnaire.“
Wir müssen den Faschismus und sein Ursprung, den Kapitalismus, aus eigener Kraft bekämpfen, kein Staat keine Polizei wird sich je ernsthaft damit auseinandersetzen wollen. Es liegt an uns eine längerfristige antikapitalistische Perspektive zu erkämpfen.
Für den Kommunismus!
Für einen proletarischen Internationalismus!
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