Communique zum Öffentlichen Transpimalen für den 1. Mai 2015
gefunden auf indymedia:
Heute Nachmittag haben sich ca. 50 Personen auf dem Kasernen-Areal in Zürich versammelt, um die Kaserne nach der politisch motivierten Putzaktion der letzten Wochen wiederzubeleben.
Die Putztrupps der Stadt Zürich haben vor einigen Wochen unter grosser Mühe nicht nur Farbe entfernt, sondern auch ein Stück linke Politkultur ausradiert. Bilder und Sprüche, welche über Jahre im Kreis 4, in den Köpfen der BewohnerInnen und weit darüber hinaus präsent waren, sind nun weg. Zeugnisse unserer revolutionären Geschichte sollten damit der Vergangenheit zugeführt werden. Das Kasernenareal ist ein Ort, welcher seit Langem zur Geschichte der politischen Bewegung der Stadt Zürich gehört. Einst von den sozialen Bewegungen erobert, ist das Kasernenareal auch heute ein Ort, wo Politik und Kultur zusammentreffen, wie beispielsweise am 1. Mai.
Es ist klar, dass die Säuberung des Areals im Zusammenhang mit den Bemühungen der Stadt Zürich steht, das Langstrassenquartier näher an den noblen Kreis 1 heranzuführen. Die Europaallee als Verbindungsbrücke zwischen 1 und 4 reicht dabei alleine noch nicht aus. Nicht nur die Lagerstrasse muss schön hergerichtet werden, sondern auch das Kasernenareal gehört in den Augen der Stadt, als (noch) unbebautes Areal und zugleich Treffpunkt für viele, schleunigst geputzt. Was dahinter steht, sind die Interessen von Kapital und Profit. Die Stadt gehört offenbar nicht denjenigen, die sie bewohnen, sondern denjenigen, die sie vermarkten.
Auch heute war die Kaserne Raum für politische Auseinandersetzung. Dabei wurde der ausradierte Schriftzug „Und Geld stinkt doch…“ wieder an die Wand gemalt, sowie um einige neue Bilder und Parolen ergänzt. Im Rahmen dieser politischen Wiederbelegung des Kasernenareals kam es zu einem Angriff seitens der Polizei. Bei ihrem stürmischen Einsatz, welcher sich aufs umlegende Quartier ausdehnte, wurden drei Personen verhaftet. Es zeigt sich damit wieder einmal die Bemühung der Stadt Zürich, alles was stört aus dem Stadtbild zu vertreiben. Wir werden das nicht hinnehmen, sondern uns weiterhin dagegen wehren und unsere Politik auf die Strassen und Wände dieser Stadt tragen!
Ob am 1. Mai, an der Kundgebung gegen TISA am 18.4. oder an allen anderen Tagen: Nehmen wir uns den Raum, der uns gehört!