Gegen den “Marsch fürs Läbe” 2015!

Am 19. September 2015 soll in Zürich erneut der „Marsch fürs Läbe“ stattfinden, ein Aufmarsch von christlichen Abtreibungsgegner_innen. Die Organisator_innen des Marsches sind eng mit den Landes- und Freikirchen vernetzt und pflegen Kontakte zu rechten Parteien wie SVP und EDU. Die Abtreibungsgegner_innen geben vor, für die Schwächsten der Gesellschaft einzutreten, und schrecken auch nicht davor zurück, Menschen mit einer Beeinträchtigung für ihre Zwecke auf die Bühne zu holen. Das alles ist pure Heuchelei. Hinter den verlogenen Moralpredigten steht eine zutiefst reaktionäre Politik. Dazu gehören frauenfeindliche und patriarchale Positionen, homophobe Hetze und ein rassistisch geprägter Nationalismus.

Ob Kinder oder keine, entscheiden wir alleine!

Treffpunkt für vielfältigen Widerstand gegen den „Marsch fürs Läbe“: 19. Sept 2015, 14 Uhr, Marktplatz Oerlikon

Material: RAS-Flugblatt I Bündnis-Flugblatt I Plakat I Mobivideo I Medienmitteilung zum Protest

Bündnis-Flugblatt:

Am 19. September 2015 soll in Zürich erneut der „Marsch fürs Läbe“ stattfinden, ein Aufmarsch von christlichen Abtreibungsgegner_innen. Die Organisator_innen des Marsches sind eng mit den Landes- und Freikirchen vernetzt und pflegen Kontakte zu rechten Parteien wie SVP und EDU. Die Abtreibungsgegner_innen geben vor, für die Schwächsten der Gesellschaft einzutreten, und schrecken auch nicht davor zurück, Menschen mit einer Beeinträchtigung für ihre Zwecke auf die Bühne zu holen. Das alles ist pure Heuchelei. Hinter den verlogenen Moralpredigten steht eine zutiefst reaktionäre Politik. Dazu gehören frauenfeindliche und patriarchale Positionen, homophobe Hetze und ein rassistisch geprägter Nationalismus.

Antifeministisch und frauenfeindlich
Die Abtreibungsgegner_innen feiern die christliche Kleinfamilie als „Gottes geniale Idee“, als Keimzelle der Nation, als Bollwerk gegen den gesellschaftlichen Zerfall. Ihr Familienbild ist patriarchal und reaktionär: Die Frauen sollen sich ihrer gottgewollten Rolle als Gebärmaschinen unterordnen. Dass Frauen selbstbestimmt über ihren Körper und eine mögliche Mutterschaft entscheiden, ist den Fundamentalist_innen ein Gräuel. Diese Politik ist ein direkter Angriff auf die Errungenschaften der Frauenbewegung. Ein Abtreibungsverbot, wie es beim „Marsch fürs Läbe“ gefordert wird, hätte barbarische Folgen: Pfuscherei, Selbstabtreibungen und ein enormer moralischer Druck auf betroffene Frauen.

Homophob und rassistisch
Zur frauenfeindlichen Politik der Abtreibungsgegner_innen gehört auch die Hetze gegen Schwule und Lesben. Sie bezeichnen gleichgeschlechtlichen Sex als Sünde und machen Werbung für widerliche Umerziehungsprogramme, welche Homosexualität „therapieren“ wollen.
In Migrationsfragen positionieren sich die reaktionären Christ_innen rechts aussen, viele von den beteiligten Organisationen verbreiten antimuslimischen Rassismus. Ihre Propaganda trägt klar nationalistische und völkische Züge: die Rede ist stets von „unserem Volk“ und „unserem Land“. Dazu passt auch, dass sie Schwangerschaftsabbrüche als Vergehen am Schweizerischen Volkskörper darstellen.

Der „Marsch fürs Läbe“ passt zum aktuellen Rechtsrutsch
Dieser Aufmarsch mag vielleicht wie eine Randerscheinung wirken. Doch wir müssen ihn im Kontext aktueller rechter Offensiven sehen: In der gegenwärtigen Krise haben konservative Kräfte Aufwind, verbreiten rassistische und homophobe Parolen, phantasieren von einer guten alten Ordnung und schwafeln vom Vaterland und der nationalen Einheit.
All diesen konservativen Programmen sagen wir den Kampf an. Unsere Antwort auf die Krise lautet: Klassenkampf, Frauenkampf, internationale Solidarität! Wir pfeifen auf Nationalismus und religiöse Heilsversprechen. Verteidigen wir das Recht auf freie Entscheidung und sexuelle Selbstbestimmung! Treten wir den reaktionären Organisationen entgegen, in Oerlikon und überall!

Ob Kinder oder keine, entscheiden wir alleine!
19. Sept 2015, 14 Uhr, Marktplatz Oerlikon