Übersicht zu den rechtsradikalen Mobilisierungen in Weil am Rhein.
Links: Tobias Steiger und Ignaz Bearth, Beide Pegida Schweiz. Rechts: Ignaz Bearth mit Brille am 22.11.2015 an der Pegida-Kundgebung in Weil am Rhein
Aus dem schweizer Pegida-Umfeld stammt Ignaz Bearth. Ignaz Bearth war früher in der offen faschistischen Ecke der Partei National Orientierter Schweizer (PNOS) aktiv. Für die leistete er – entgegen seinen eigenen Aussagen – auch aktive Arbeit mit öffentlichen Auftritten. Im Jahr 2012 gründete er die rechtsextreme Direkdemokratische Partei Schweiz, für die er – wie Pegida Schweiz-Präsident Mike Spielmann – dieses Jahr erfolglos für den Nationalrat kandidierte. Bei der Gründung von Pegida Schweiz agierte Ignaz Bearth als Pressesprecher, trat aber bereits eine Woche später zurück, da er befürchte das Image der Bewegung zu beschmutzen – Grund dafür waren Ermittlungen gegen ihn. Ein Bruch mit Pegida sollte das allerdings nicht werden, wie drei Auftritte als Redner für Pegida in Linz, Wien und Dresden beweisen.
Ignaz Bearth trat seit dem Rebranding zu Pegida an jeder Kundgebung in Weil am Rhein als Redner und Moderator auf.
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Klaus Springer (Auf eigener Homepage / 22.11.2015 als Pegida-Sprecher in Weil am Rhein)
Klaus Springer, Redner für Pegida Dreiländereck, macht auf seiner Website einen verwirrten Eindruck. Er kandidierte im Jahr 2014 Parteilos für die Wahl zum Oberbürgermeister von Lörrach, und ging dabei Sang- und Klanglos unter: Ganze 73 Stimmen konnte er auf sich vereinigen. Auf seiner Website präsentiert er sich als Lokalpolitiker ausserhalb des Systems, der nicht von „Lokalproporz und Bundesfirmenparteien“ unterstützt würde, und der von den „Matrix-Medien“ fertiggemacht würde – er passt also sehr gut in den verschwörungstheoretischen Teil von Pegida, der die Schuld an eigenen Problemen jeweils auf die einfachsten Sündenböcke projeziert.
Klaus Springer trat seit dem Rebranding zu Pegida an jeder Kundgebung in Weil am Rhein als Redner und Moderator auf.
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Links: Tobias Steiger und Ignaz Bearth, Beide Pegida Schweiz. Rechts: Tobias Steiger am 22.11.2015 an der Pegida-Kundgebung in Weil am Rhein
Tobias Steiger ist federführendes Mitglied der Pegida Schweiz. Er tritt öffentlich so fremdenfeindlich auf, dass er aus Imagegründen aus der rassistischen Schweizerischen Volkspartei ausgeschlossen wurde. Seitdem ist er – neben Pegida – in der Kleinstpartei Direktdemokratischen Partei Schweiz (DPS) organisiert, die enge personelle Verbindungen zu Pegida Schweiz pflegt. Während der Pegida-Kundgebung in Weil am Rhein sprach er von einem „Genozid“ an der europäischen Kultur durch die Migration. Im Sommer 2014 kommentierte er das Ertrinken eines Eritreers im Rhein mit den Worten „Sollen sie mit Gott gehen, Hauptsache, sie gehen zurück“. Der 40-Jährige, der schon eine Pegida-Kundgebung in Arlesheim nahe Basel ankündigte (die nicht zustande kam) ist besitzer einer Firma für Sicherheits- und Überwachungstechnik in Basel. Als Redner trat er an einer Pegida-Demonstration in Dresden ende September auf, auf die internationale Vernetzung ist er auch stolz.
Tobias Steiger hat am 15. November 2015 in Weil am Rhein nach der Ankündigung, dass der „Friedliche Widerstand“ in Pegida Dreiländereck aufginge, die Kundgebung übernommen. Am 22. November 2015 sprach er am Pegida-Aufmarsch in Weil am Rhein, anschliessend trat er als Ordner auf.