Communique der Aktionseinheit „Kämpfen für Bildung“ zur Kundgebung und Demonstration

Von der Aktionseinheit „Kämpfen für Bildung“:

Wir, die Aktionseinheit „Kämpfen für Bildung“ – ein selbstorganisiertes Aktionsbündnis von Student*innen, Schüler*innen und Vertreter*innen des akademischen Mittelbaus – haben heute Mittwoch den 13.1. am Abend zu einer Kundgebung sowie einer anschliessenden Demonstration gegen den geplanten Bildungsabbau aufgerufen.

Mehr als 600 Schüler*innen, Studierende und Lehrpersonen haben sich heute auf dem Bürkliplatz in Zürich versammelt, verschiedene Aktionen durchgeführt, wie beispielsweise antikapitalistische Stundenpläne erarbeitet, die nun an diversen Orten zu sehen sind. Anschliessend haben wir alle trotz des massiven Polizeiaufgebots lautstark und bunt unseren Widerstand auf die Strasse getragen. Trotz zwei Wasserwerfern, mehreren Gitterwägen und unzähligen Polizisten in Vollmontur haben wir uns selbstbestimmt die Strasse genommen. Auch wenn uns der Weg zur Bildungsdirektion durch die massive Präsenz der Polizei verwehrt wurde, haben wir im Quartier Enge unsere Inhalte auf die Strasse getragen. Wir liessen es uns weder durch die Repression der Polizei noch von den Drohungen von Lehrpersonen nehmen, ein kämpferisches Zeichen gegen die geplanten Sparmassnahmen zu setzen.

Ursprünglich mobilisierten wir auf die von institutioneller Seite aus angekündigte Kundgebung inklusive Lichtermeer zum „Tag der Bildung“ und wir planten anschliessend eine Demo durchzuführen. Aufgrund unseres Aufrufes, dem Tag der Bildung eine vielfältige, antikapitalistische und kämpferische Stossrichtung zu geben, entschieden sich die Organisator*innen in Absprache mit der Polizei, ihre Kundgebung abzusagen. Anstatt den Widerstand gegen die Sparmassnahmen durch verschiedene Aktionsformen zu intensivieren und zuzuspitzen, fürchtete sich das Organisationkomitee – das von bürgerlichen Politiker*innen geprägt ist und eine rein neoliberale Argumentationsweise vertritt – von der Selbstorganisation von Direktbetroffenen. So wurde auch massiv Druck von Lehrpersonen und dem Rektorat auf einzelne kritische SchülerInnen ausgeübt. Anstatt sich mit unserer inhaltlichen Kritik zu beschäftigen und mit uns in Kontakt zu treten, diffamierten sie uns durchwegs.

Unsere Kritik an der Argumentationsweise der Organisatoren des „Tags für Bildung“ richtet sich gegen den neoliberalen Bildungsbegriff, der der kapitalistischen Logik gehorcht, die Qualität der Bildung als Standortfaktor charakterisiert und Schüler*innen zu Investitionsobjekten reduziert. Wir hingegen sehen Schüler*innen und Studierende als selbstbestimmte Subjekte, welche gemeinsam ihr Recht auf Bildung gegen die geplanten Sparmassen verteidigen.

Deshalb liessen wir uns nicht absagen! Und wir werden uns auch weiterhin nicht absagen lassen! Wir werden gemeinsam gegen die Angriffe von oben und die geplanten Sparmassnahmen Widerstand leisten!

Kämpfen für Bildung – Gemeinsam gegen Sparmassnahmen!