Politwochenende Zürich 2016

Revolutionäres Politwochenende 23. / 24 April, Kanzleiareal Zürich

Samstag: Veranstaltungen zu der momentanen Situation der SchülerInnen- und Jugendbewegung & zum Widerstand gegen das Grenzregime

Sonntag: Veranstaltungen zum Kampf in und um die Städte & zum Krieg in Nordkurdistan und der revolutionären Dynamik in der Türkei

Neben den Veranstaltungen gibt es Infozelte zu verschiedensten politischen Themen, Essen, Siebdruck, Barbetrieb und Infos rund um den 1. Mai!

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Samstag, 23. April

14:00 – 15:00: Zur momentanen Situation der SchülerInnen- und Jugendbewegung

Mit Interviews und spektakulären Filmaufnahmen der Demos vom letzten halben Jahr wird ein anregender Einstieg in die anschliessende Diskussion geboten. Warum gehen die Jungen auf die Strasse? Wie stehen sie zur Organisierungsfrage? Wie sieht die Zukunft in den Augen der nicht organisierten Jugend aus und was sind die Schwierigkeiten, wenn neue Organisationen gebildet werden?

16:00 – 18:00: Widerstand gegen das Grenzregime

Die Krisenherde des Kapitalismus verdichten sich: Krieg, Krise, Flucht und Repression fallen auch in der Schweiz mit dem Klassenkampf von oben zusammen. Natürlich gehen revolutionäre und progressive Kräfte die brennenden Fragen offensiv an. Sie organisieren direkte Unterstützung für Flüchtende, sie fordern offensiv Solidarität ein und agitieren damit gegen Spaltung und reaktionäre Hetze. Bei all dem organisiert sich die revolutionäre (hiesige und migrierte) Linke auch selbst, und das ist richtig so. Denn der Kampf mit und für Flüchtende muss zum Kampf gegen die Fluchtgründe werden.

Wir wollen mit dieser Veranstaltung der Frage nachgehen, wie und wieweit verschiedene revolutionäre und progressive Projekte den Widerstand gegen das Grenzregime und die notwendige Unterstützung für Flüchtende mit dem Kampf für eine Perspektive jenseits des Kapitalismus verbinden können. Und wir denken, dass die Selbstermächtigung im Kampf ein zentrales Element ist. Gemeinsam wollen wir diese Selbstermächtigungs-Erfahrungen mit AktivistInnen verschiedener Unterstützungs- und Selbstorganisationsprojekten wie dem ASZ, Bleiberecht, Alarmphone und der direkten Unterstützung in Griechenland und in Calais diskutieren.

18:00 – 19:00: Solidarität mit der baskischen Gefangenen Nekane

Ihr Anwalt informiert über ihre Lage, die RJZ über ihre Erfahrungen mit der baskischen Jugend.

 

Sonntag, 24. April

14:00 – 15:30: Der Kampf in und um die Städte

Städte haben für den Kapitalismus eine ökonomische wie auch politisch zentrale Bedeutung.
Im ersten Teil der Veranstaltung soll der Zusammenhang zwischen Kapitalakkumulation und Urbanisierpungsprozessen aufgezeigt werden. In einem zweiten Teil präsentieren wir Überlegungen zu den konkreten Akteuren der Aufwertungsprozesse, beispielsweise in Zürich, und versuchen aufzuzeigen, was ihre Funktion ist. Dabei wird die Rolle des Staates, des Finanzkapitals und des Immobilienmarktes aufgegriffen.
Da Stadtaufwertung angreifbar ist, diskutieren wir in einem dritten Teil Möglichkeiten und Perspektiven des urbanen Klassenkampfes: Denn urbane Konfliktlinien bieten Anknüpfungspunkte für diverse Interventionen – die Frage stellt sich nur, anhand welcher sich revolutionäre Perspektive eröffnen.

Eingeladen sind Gäste aus Hamburg und Berlin

16:00 – 19:00: Der Krieg in Nordkurdistan

In den vergangenen Monaten gab es in Nordkurdistan verschiedene Phasen der Auseinandersetzung: Die Belagerung ganzer Städte durch das Militär, die Formierung von kurdischen Selbstverteidigungseinheiten oder die Ausrufung der Autonomie vom türkischen Zentralstaat. Uns interessiert, wie die Lage aktuell vor Ort aussieht. Was denkt die Bevölkerung über die Auseinandersetzungen? Was möchte die kurdische Bewegung mit den Autonomieerklärungen und der Selbstverteidigung, was der Staat mit diesem ausufernden Krieg erreichen? Der Vortrag wird auf alle diese Fragen eingehen. Alp Kayserilioğlu, der den Vortrag halten wird, ist Redakteur des lower class magazine (LCM) und war Mitte Januar in der gesamten Kriegsregion unterwegs. Er ist Mitautor des Buchs „Hinter den Barrikaden: Eine Reise durch Nordkurdistan im Krieg“, welches im Herbst 2016 erscheinen soll und in dem unter anderem Interviews mit kämpfenden Jugendlichen publiziert werden.

Revolutionäre Dynamik in der Türkei

In der Türkei ist Krieg. Der Staat schürt eine reaktionäre Stimmung gegen fortschrittliche Projekte, hetzt unverhohlen und treibt den Krieg voran. Parallel formieren sich neue Strukturen der kämpfenden Bewegung. Illegale Parteien wie die PKK, MLKP, TKP/ML oder MKP haben ein gemeinsames Bündnis gegründet. Sie künden an, im Frühling eine Offensive zu lancieren und versuchen, eine revolutionäre Dynamik zu entwickeln. Uns interessiert von einem Gast der AvEG-Kon (Konföderation der unterdrückten Migranten in Europa) zu erfahren, was diese Situation bedeutet. Wie findet die dortige Bewegung zum Schritt vorwärts? Was ist in den nächsten Monaten zu erwarten? Was sind Ziele der Bewegung und wie findet man dorthin? Was bedeutet dies für die internationale Solidarität?