Flugblatt: Türkei raus aus Rojava

Am vergangenen Mittwoch hat das islamistische türkische Regime den blutigen Krieg gegen die kurdische Bevölkerung auf Syrien ausgeweitet. Unter dem Vorwand, den „IS“ aus der Grenzstadt Dscharabalus zu vertreiben, überfielen türkische Truppen mit schwerer Artillerie und Panzern den nördlichen Teil Syriens, wo Rojava liegt. Zugleich bestätigten Präsident Erdogan und sein Verteidigungsminister, dass der Krieg auch gegen die syrischen KurdInnen und ihre bewaffneten Formationen, die YPG/J, geführt werden soll. Im Schlepptau der türkischen Truppen befinden sich zahlreiche Söldner, welche sich schon Tage zuvor auf türkischem Gebiet gesammelt habe. Es handelt sich um sogenannt „moderate“ Rebellen, die dem „IS“ jedoch weder im religiösen Fanatismus noch in der Grausamkeit nachstehen. Eine der beteiligten Rebellengruppen ist die Harka Nur Al-Din Al-Senki, die dafür bekannt ist, vor kurzem vor laufender Kamera ein 12-jähriges Kind enthauptet. Diese dschihadistischen Banden haben nun die Herrschaft von Dscharabalus übernommen. Zu recht sprechen die KurdInnen von einer islamistischen Wachablösung.

 

Schluss mit dem Krieg gegen das kurdische Volk!
Es war kein Zufall, dass die Türkei den Zeitpunkt des Angriffs auf den Tag des Besuchs von US-Vizepräsident Biden gelegt hat. Die USA wurden in Ankara vorstellig, um das völlige Ausscheren des Landes aus der NATO abzuwenden. Der Hauptforderung Erdogans, die umgehende Auslieferung des für den Putschversuch verantwortlich gemachten Predigers und Medienmoguls Gülen, konnte und wollte Biden nicht nachkommen. Also versuchte die USA, den erzürnten Patriarchen mit der Zustimmung zum Angriff gegen die kurdischen KämpferInnen und die „Demokratischen Kräfte Syriens“ (SDF) zu beruhigen. Seite an Seite mit dem türkischen Verteidigungsminister forderte Biden die kurdischen KämpferInnen auf, sich umgehend hinter den Euphrat zurück zu ziehen. Wenn nicht, dann würde die US-amerikanische Unterstützung ihres Kampfes umgehend eingestellt. De facto gab er damit dem türkischen Regime und seinen islamistischen Terror-Söldnern freie Hand zum Angriff auf die Stadt Manbidsch. Die eindrücklichen Bilder der Befreiung dieser Stadt durch die SDF gingen vor wenigen Tagen um die Welt. Und genau diese Stadt soll nun wieder den islamistischen Schlächtern übergeben werden, die sich im Schlepptau der türkischen Truppen befinden.

In Manbidsch werden, wie in allen von der YPG/J und den SDF befreiten Städten, im sozialen, politischen und wirtschaftlichen Bereich fortschrittlich-demokratische Strukturen aufgebaut. In einer Zeit, wo weltweit der neoliberale Kapitalismus herrscht und soziale Verwüstung und Kriege produziert, haben solche Gesellschaftsformen eine kaum zu unterschätzende Bedeutung. Für die Ausgebeuteten und Unterdrückten als Orientierung, und damit für die Herrschenden als Provokation, die es zu eliminieren gilt. Und genau das einigt die zerstrittenen NATO-Partner USA und die Türkei.

Solidarität mit Rojava!
Kein Fussbreit den türkisch-islamistischen Kräften!

Flugblatt Revolutionärer Aufbau Schweiz vom 27. August 2016