Fidel – La historia me absolverá

KUBA Fidel Castro ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Ein Nachruf.

(gpw) Am späten Freitagabend, dem 25. November 2016, starb der ehemalige kubanische Staats- und Regierungschef Fidel Castro 90 jährig. Fidel war eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der internationalen kommunistischen Bewegung des 20. und 21. Jahrhunderts. Die kubanische Revolution gab 1959 vielen Menschen auf der ganzen Welt Hoffnung, die Fesseln des Kapitalismus abzuschütteln. Sie half dabei, eine sozialistische Perspektive fassbar zu machen. Besonders in Lateinamerika war Kuba ein Beispiel dafür, dass man der imperialistischen Grossmacht USA entgegensetzen kann. Kuba steht bis heute dafür.

Errungenschaften
Das Land besitzt ein einmaliges Sozial- und Gesundheitswesen. Unfall-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung werden durch die Steuern finanziert. Rund 30‘000 kubanische Ärzte arbeiten in Brasilien und weitere 6‘000 in Venezuela, wo sie in armen Regionen eingesetzt werden. Vor allem auch mit Hilfe kubanischer Ärzte konnte die Ebola-Epidemie 2014 in Westafrika gestoppt werden. Kuba hat eine der tiefsten Kindersterblichkeitsraten Amerikas.
Mehr als sieben Millionen Menschen in 30 verschiedenen Ländern haben am kubanischen Alphabetisierungsprogramm „Yo si puedo“ teilgenommen. Die Bedeutung der Bildung hat sich die Revolution früh auf die Fahne geschrieben. Eine breitangelegte Alphabetisierung des Landes war eine wichtige Etappe.
Auch im ökologischen Bereich hebt sich Kuba international ab. 15 Prozent des Staatsgebiets wurden zum Naturschutzgebiet erklärt. Die Bedeutung von Biotechnologie-Produkten nimmt immer mehr zu. Die Liste der Errungenschaften ist keineswegs abschliessend. Diese Beispiele stehen exemplarisch für andere Bereiche. Die kubanische Gesellschaft arbeitet daran, sich gemäss den Bedürfnissen und Fähigkeiten aller zu organisieren.

Symbol
Die Revolution in Kuba hat gezeigt, dass sich der Kampf in vermeintlich aussichtslosen Situationen lohnt. Ungerechtigkeiten dürfen nicht einfach hingenommen werden. Der Feind, der heute unüberwindbar scheint, kann morgen schon geschlagen sein. Für alle Länder, die vom Imperialismus bedrängt wurden, zeigt Kuba, dass der Imperialismus nicht allmächtig ist. Kleine Ländern können ihm etwas entgegensetzen und selbst zum Vorbild werden.
Kuba ist und bleibt ein Bezugspunkt dafür, dass eine sozialistische Gesellschaft möglich ist. Derartige Beispiele sind immer wertvoll. Heute, in Zeiten der Reaktion und Barbarei, sind sie es umso mehr. Das kubanische Projekt ist nicht an seinem Ziel, dennoch ist es den allermeisten Ländern weit voraus. Fidel Castro hat dieses Projekt entwickelt und vorangetrieben, neue Generationen werden übernehmen. Fidel gilt heute unser Dank und unsere Anerkennung.

 

Havanna am 26. November 2016