In der Nacht auf den 2.4. haben wir das Türkische Generalkonsulat in Zürich mit Molotov-Cocktails angegriffen.
Eigentlich verlangt diese Aktion kaum eine Erklärung. Ausgehend von Afrin, hat sich der Widerstand gegen den türkischen Besatzungskrieg in Windeseile über Kurdistan, den Mittleren Osten bis in die Städte Europas und darüber hinaus verbreitet. Überall auf der Welt ist es diesem Widerstand gelungen, den faschistischen Charakter des Erdogan-Regimes zunehmend offen zu legen. Es gibt mittlerweile dutzende Aufrufe zur internationalistischen Unterstützung Afrins mit verschiedensten Mitteln – wir unterstützen sie alle.
Wir wollen die angekokelten Wände des Türkischen Konsulates nutzen, um nochmals aufzurufen: Verstärken wir den Widerstand gegen den türkischen Faschismus! Verteidigen wir Rojava, jenes Projekt, das Millionen Menschen auf der ganzen Welt Hoffnung und Zuversicht gibt, dass es sich lohnt zu kämpfen!
Machen wir uns nichts vor, Rojava steht an einem kritischen Punkt. Da ist nicht nur die militärisch-technische Übermacht des NATO-Staates Türkei und seiner jihadistischen Söldner-Armeen. Da ist auch der ebenso verheerende wie unumgängliche Umstand, dass von der USA über Europa bis nach Russland keine kapitalistische Regierung auch nur das geringste Interesse an einer Verteidigung oder gar weiteren Vertiefung der Revolution von Rojava hat. Zwar sind viele der europäischen Herrschaften wohl zu selbstverliebt, um zu begreifen, dass dieselbe Emanzipation des Menschen, die in Rojava gelebt wird, am Schluss nicht nur Erdogan’s und Assad’s Paläste hinwegfegen wird sondern auch ihre eigenen. Doch was die Herrschenden in Bern und Berlin sehr genau wissen ist, dass sich mit einer faschistischen Türkei besser Geld verdienen lässt als mit einem in Kooperativen organisierten freien Rojava. Es ist dieses Wissen, welches sie zu ihrer dreckigen Komplizenschaft mit Erdogan veranlasst. Dass sich mit jihadistischen Warlords die Bevölkerung besser spalten und in Unterdrückung halten lässt als mit einem basisdemokratischen frauen-ermächtigende Rätesystem.
Zweifellos, der Feind Afrin’s und der gesamten türkisch-kurdischen Freiheitsbewegung ist stark. Doch auch hier: Machen wir uns nichts vor. Seine Stärke beruht nur auf Kampfjets und europäischen Milliarden. Was er nie haben wird, ist die unendlich viel grössere Stärke des Drangs nach Freiheit und der Solidarität von Millionen Menschen. Die Bevölkerung von Afrin, von Shengal und von Amed hat in den letzten Monaten und Jahren immer wieder bewiesen, wie aus moralischer Stärke militärische Stärke wird. Es liegt an uns – der militanten Solidaritätsbewegung in Europa – es ihr gleich zu tun: Nehmen wir unseren Platz ein, vermehren wir unsere Aktionen und egal von welcher Form diese sind, führen wir sie direkt und entschlossen durch! Gegen den türkischen Faschismus und gegen die europäischen Kriegsprofiteure.
Zum Schluss: Lassen wir uns nicht verunsichern vom bluttrunkenen Siegesgeheul der Türkei in Afrin! Seit einer Woche ist der Krieg in Afrin in eine neue Phase getreten, wobei die Volksverteidigungseinheiten von einem Frontenkrieg zu einem Guerillakrieg übergegangen sind. Kriege verlaufen nicht linear und die Türkei ist weit davon entfernt, diesen gewonnen zu haben!
Es lebe Afrin, es lebe die Guerilla!
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