Liebe Genossinnen und Genossen hier in Oerlikon, wir senden euch kämpferische Grüße aus Rojava! Diese Demo heute gegen die Rüstungsindustrie ist sehr wichtig, gerade aus der Perspektive der Revolution in Rojava.
Für die Menschen hier ist diese Demo heute angesichts der aktuellen Lage ein wichtiges Zeichen. Am letzten Mittwoch (12.12.2018) verkündete Erdogan, er werde in wenigen Tagen in Nordsyrien einmarschieren. Treffenderweise gab er das am nationalen türkischen Rüstungskongress bekannt. Er betonte dabei, dass dieser Angriff mit deutschen Waffen durchgeführt werde. Die Interessen der deutschen Rüstungsfirmen dahinter, darunter auch Reinmetall, könnten kaum klarer sein. Nicht überrschend und trotzdem zum kotzen war dann auch das Verhalten Deutschlands: Es kam keine Reaktion. Wir wissen alle, dass dies eine stille Zustimmung bedeutet. Staat und Kapital, Deutschland und die Rüstungsindustrie, gehen Hand in Hand als Kriegstreiber.
In der Nacht auf Freitag wurde Shengal und Maxmur im Nordwestirak bombardiert. Beides sind wichtige Orte der kurdischen Freiheitsbewegung. Ausgeführt wurden die Angriffe vom der türkischen Militär. Bedingung dafür war die Zustimmung seitens der USA, da der Luftraum dort auch unter ihrer Kontrolle steht. Machtdemonstration
So gross die Widersprüche zwischen den imperialistischen Mächten auch sind, in einem sind sie sich einig: Die Revolution in Rojava ist eine Bedrohung für die Herrschenden weltweit. Und darum ist der Krieg, der seit Beginn der Revolution auf verschiedenen Ebenen gegen diese Bewegung läuft, ein unglaublich gewalttätiger und brutaler Ausdruck der Konterrevolution.
Zurecht ist Rojava eine Bedrohung für die Herrschenden: Es wird eine revolutionäre Perspektive aufgebaut. Die verschiedenen Völker und Religionen der Region bauen zusammen eine Gesellschaft auf. Selbstverwaltet von den Kommunen ausgehend und mit dem Ziel, eine sozialistische Wirtschaft basierend auf Kooperativen aufzubauen. Die Frauenrevolution treibt diesen Prozess mit ihrer Kraft und Dynamik vorwärts.
Darum ist die Revolution in Rojava auch unsere Revolution, unsere Perspektive. Sie zeigt uns, dass eine andere Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung möglich ist.
Der massive Angriff mit Erdogan als Speerspitze ist Ausdruck der Angst, die diese Revolution den Herrschenden einflösst. Der Wille und die Kampfkraft der Menschen hier stellt ihre Macht in Frage.
Der Krieg findet in Nordsyrien statt, aber die Kriegstreiber sitzen bei uns. Deshalb muss auch der Widerstand dagegen nicht nur in Rojava, sondern auch bei uns geführt werden. Unser Feind ist derselbe. Stellen wir uns ihnen entgegen. In Rojava, in Zürich und Überall. Genauso, wie Kapitalismus und Imperialismus global ist, ist es auch der revolutionäre Widerstand dagegen.
Wir wünschen euch eine kämpferische Demo.
Biji berxwedana Rojava!
Hoch die internationale Solidarität!