Was können wir konkret als Männer tun am Frauen*streik?

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Die internationale Frauen*streik-Bewegung hat nun auch die Schweiz ergriffen. Und schon jetzt – 4 Monate vor dem Streik – manifestiert sich in dieser Frauenbewegung eine besondere Dynamik, die die Möglichkeiten eines Ausbruchs aus dergesellschaftlichen Defensive sichtbar macht. Im mehrheitlich selbstorganisierten und enorm vielfältigen Organisierungs- und Diskussionsprozess setzen Frauen in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen ihre Wut über patriarchale Verhältnisse im Kapitalismus in praktischen Widerstand um. Insbesondere im öffentlichen Dienst machen dabei Frauen in verschiedenen beruflichen Sektoren Solidarisierungs- und Kampferfahrungen, die das Fundament legen werden für emanzipatorische, gewerkschaftliche und Klassenkämpfe. Wir erleben einen für die revolutionäre Linke wichtigen Moment, bei dem Systemkritik an der patriarchalen und kapitalistischen Gesellschaft im beruflichen und privaten Alltag auch über das bisherige politische Milieu hinaus verankert wird. Der Erfolg der Frauen wird für die weitere klassenkämpferische und emanzipatorische Praxis wichtig sein.

Für uns Männer stellt sich damit die Frage, wie wir den Streik ganz konkret nach unseren Fähigkeiten, Möglichkeiten und Ressourcen unterstützen können. Mit diesem Aufruf verweisen wir deshalb auf die verschiedenen kommenden linken Initiativen zur Vernetzung, Organisierung und Umsetzung von Unterstützung des Frauen*streiks durch solidarische Männer, welche jeweils auf unserer Homepage (www.aufbau.org) aktualisiert werden. Auch bietet die Offensive der Frauen eine gute Gelegenheit, uns über sowohl über die Privilegien als auch über die Begrenzungen und Beschränkungen auszutauschen, welche die patriarchale und kapitalistische Gesellschaft für uns Männer bedeutet.

Zum aktuellen Zeitpunkt wollen wir aber auch auf folgende pragmatische Möglichkeiten hinweisen, die jetzt schon von solidarischen Männern umgesetzt werden können:

               Am Arbeitsplatz: Ihr könnt aktiv Kontakt mit Kolleginnen aufnehmen und sie fragen, was ihre Pläne für den Frauenstreik sind und welche Unterstützung für diese hilfreich wäre. Diskutiert dabei mit ihnen insbesondere, ob ihr bei einem Streik mitstreiken sollt oder ob ihr für die Kolleginnen an diesem Tag Schichten übernehmen sollt.

               In der Familie: Ihr könnt die Mütter eurer Kinder fragen, was deren Pläne für den Streiktag sind, und ob ihr die Kinderbetreuung übernehmen sollt. Bezieht für die Kinderbetreuung auch Männer aus dem familiären oder kollegialen Umfeld (insbesondere Grossväter) mit ein. Je nach Siedlung könnte auch eine kollektive Betreuung sinnvoll sein.

               In Bezug auf Kinder-Betreuungseinrichtungen: Aktiv formulierte Unterstützungsangebote und Ermutigungen sind für die Betreuungspersonen in der KiTa, Hort und Schule eurer Kinder hilfreich. Es gibt ihnen eine zusätzliche Legimitation gegenüber der Leitung, sich innerhalb des Betriebs für den Frauenstreik zu organisieren. Bietet ihnen also aktiv an, dass ihr eure Kinder für diesen Tag selbst betreut oder dass die Kinder auch bei symbolischen Protesten teilnehmen dürfen (falls ihr das wünscht). Weiter empfehlen wir, sich mit anderen Eltern oder auch nur Vätern der Betreuungseinrichtungen zu koordinieren und eure Solidarität mit den Betreuungspersonen auch bei den Leitungen zu deponieren. Wir werden hierfür bald schriftliche Vorlagen zur Verfügung stellen.

               Ganz allgemein: Gebt entsprechend eure Wünsche für Dienstpläne schon jetzt ein.