Wir nahmen uns auch dieses Jahr kämpferisch, laut und mit über 2000 Frauen* die Strassen. In unserem Kampf gegen die soziale Ungleichheit innerhalb der Gesellschaft, gegen die Schere zwischen oben und unten, sehen wir die Unterdrückung der Frau* als zentrales Moment. Das Patriarchat und der Kapitalismus sind seit jeher eng miteinander verschränkt. Der Kapitalismus macht die Frauen* zu Objekten. zentrale
Lautstark, bunt und wütend versammelten wir uns auf dem Hechtplatz. Wir zogen übers Limmatquai Richtung Bahnhof und bogen am Limmatplatz in die Langstrasse ein. Auf dem Weg gab es zahlreiche Reden zur internationalen Solidarität, zu Militanz von Frauen*, zum anstehenden Frauen*streik am 14. Juni, zur Sexarbeit, zu Leyla Güven im Hungerstreik, sowie eine Grussbotschaft aus Berlin zum gestrigen internationalen Frauen*streik. In der Unterführung an er Langstrasse verschönerten wir die Stadt. Bei der Piazza Cella gab es eine Aktion zum kommenden Frauen*streik am 14. Juni. Es wurde ein riesiges Transparent „Frauen streiken weltweit – Heraus zum 14. Juni!“ von einem Baugerüst heruntergelassen und mit Rauchpetarden und Parolen gefeiert. Symbolisch wurden die Besen niedergelegt und Einkaufswagen hingestellt und zur Barrikade verkettet. Dabei wurden alle Frauen* dazu aufgerufen, die bezahlte und unbezahlte Arbeit am 14. Juni niederzulegen.
In Ankara, Barcelona, Buenos Aires, Manila und vielen anderen Städten besetzten die Frauen* die Plätze und Strassen im Streik. Während weltweit die Frauen* am 8. März auf die Strassen gingen, wurde die Demonstration in Istanbul brutal mit Gummigeschossen und Tränengas angegriffen. Nicht nur in Istanbul sondern auch in Zürich unter der Grünen Polizeichefin Karin Rykart wurde unsere Demonstration durch einen massiven Polizeieinsatz mehrfach angegriffen und in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Die Bullen nutzten ihr gesamtes Arsenal um uns einzuschüchtern, was ihnen nicht gelang. Wir zeigten uns trotz Polizeigewalt kämpferisch und lautstark. Durch den hochmilitarisierten Polizeieinsatz wurde der Verkehr in der Innenstadt für mehrere Stunden lahmgelegt, sowie der Hauptbahnhof gesperrt. Die Schmier schaffte es nicht, uns zu spalten. Unsere Stimmung blieb stark und ausgelassen. In den letzten dreissig Jahren haben wir selbstbestimmt und ohne Bewilligung die alljährliche Frauen*demo durchgeführt . So auch dieses Jahr und fraglos in den nächsten.
Ihre massive Repression zeigt uns, dass sie auf die anwachsende feministische Bewegung reagieren und sich davon bedroht fühlen. Für unsere kommenden Mobilisierungen, wie der Frauen*streik am 14. Juni, bedeutet dies, dass wir uns umsomehr organisieren und gemeinsam kämpfen müssen. Wie schon am gestrigen Frauen*spaziergang in Winterthur aufgerufen wurde, gilt heute mehr denn je: Frauen bildet Banden!
Wir grüssen alle Frauen* weltweit, die am 8. März auf die Strassen sind und in vielen Ländern einen massenhaften Streik für die Befreiung aller Frauen*, für die Verbesserung unserer Lebens- und Arbeitsbedingungen und gegen die Spaltung der Gesellschaft in oben und unten führten. Wir grüssen insbesondere Leyla Güven, die sich mit ihren Mitkämpfer*innen seit mehr als 100 Tagen in der Türkei im Hungerstreik befindet. Die Türkei unter dem Diktator Erdogan bekämpft das revolutionäre und emanzipatorische Projekt in Rojava. Die Schweiz hat wie so oft ihre dreckigen Hände auch im Spiel und liefert Kriegsmaterialien. Wir grüssen die kämpfenden Frauen* in Rojava und weltweit, die die Revolution im Sinne der Frauen*befreiung vorantreiben.
8. März-Frauen*bündnis Zürich