Flugblatt am 1. Mai 2019
Trotz „Operation Green Hunt“ – der Volkskrieg in Indien geht weiter! Lal Salaam!
Im Zusammenhang mit den Parlamentswahlen in Indien hören wir wieder vermehrt über Aktivitäten der Kommunistischen Partei Indien (Maoistisch). Die CPI(M) ist eine der grossen revolutionären Bewegungen, die für neue gesellschaftliche Verhältnisse kämpfen. So wurde am 9. April beispielsweise Bheema Mandavi, ein Gesetzgeber der Regierungspartei BJP im Staate Chhattisgarh getötet. Die Bharatiya Janata Partei ist die rechtskonservative hindu-nationalistische Partei von Premierminister Narendra Modi, die mittels faschistischer Methoden die Interessen des Grosskapitals durchsetzt. Bei dem Anschlag auf den Wahlkampagnen-Konvoi wurden ebenfalls vier Sicherheitskräfte getötet. Der Anschlag erfolgte zwei Tage vor dem Beginn der Wahlen, die bis zum 19. Mai 2019 dauern werden.
Indien wird in den bürgerlichen Medien immer wieder als die grösste Demokratie der Welt gefeiert. Tatsächlich herrschen jedoch halbfeudale und kapitalistische Ausbeutungsverhältnisse, in denen der Grossteil der Menschen in Armut lebt und in keiner Weise politisch repräsentiert wird. Dies sind die Ursachen dafür, dass in Indien seit mehr als 50 Jahren eine grosse maoistische Bewegung existiert, die mittels verschiedener Organisations- und Kampfformen für eine revolutionäre Veränderung einsteht. In den Wäldern Ost- und Zentralindiens existiert eine gut organisierte Guerilla, die langsam wieder zu erstarken beginnt. Die Revolutionär_innen hatten nach grossen Erfolgen bis ins Jahr 2012, mit einer massiven Repressionswelle zu kämpfen, in welcher 100‘000ende von Militärs und Polizeikräfte gegen sie eingesetzt wurden. Nun gewinnen Partei und die Peoples Liberation Guerilla Army (PLGA) wieder neue Kräfte und es sind vermehrt bewaffnete Auseinandersetzungen zu beobachten. Der maoistische Aufstand begann 1967 in Naxalbari, West Bengalen, weshalb die Genoss_innen der CPI(M) auch Naxaliten genannt werden. Ihre Kräfte werden noch immer auf rund 8‘000-10‘000 bewaffnete Kämpfer_innen geschätzt und rund 100‘000 Miliz_innen, trotz Aufstandsbekämpfungskampagnen wie „Operation Green Hunt“, Bürgerwehren wie „Salwa Juddum“ etc. Dieser Klassenkampf ist einer der langandauerndsten internen Konflikte auf der Welt. Die Gebiete des sogenannten Roten Korridors, in denen die PLGA aktiv ist, sind reich an wertvollen Mineralien wie Erz und Bauxit, auf die die multinationalen Rohstoffkonzerne scharf sind. Deshalb sind Landraub und Vertreibungen der Adivasi, der armen Urbevölkerung Indiens, tägliche Realität. Diese Umstände und die allgemein prekären Lebensbedingungen machen aus, dass die revolutionäre Bewegung viel Unterstützung aus der Bevölkerung erhält und kontinuierlich neue Kämpfer_innen mobilisieren kann. Insbesondere viele Frauen fliehen auch aus patriarchaler Unterdrückung in die maoistische Partei, in welcher Geschlechter-, Kasten-, Klassen- und andere Unterschiede eliminiert werden. In ihrem harten Guerilla-Alltag im Urwald wird strenge Gleichheit in allen Aufgaben praktiziert – von der Küche bis zur Waffe, den Schulungen und der Verwaltung, medizinischen Kenntnissen und Volksgerichten, Kaderfunktionen und Aufräumarbeiten, und und und. Keime einer neuen Gesellschaft werden im hier und jetzt umgesetzt. Respekt der Natur gegenüber ist Selbstverständlichkeit.
Lal Salaam!
Wir schicken den Genoss_innen der maoistischen Bewegung in Indien den roten Gruss und unsere Solidarität. Es lebe der weltweite Kampf für den Kommunismus! Hier, in Indien und überall !