Flugblatt: Solidarität mit Hasankeyf

Flugblatt verteilt am Klimastreik (24.5.)

Solidarität mit Hasankeyf

Der Kampf rund um das Ilısu-Staudammprojekt steht exemplarisch für die imperialistischen, zerstörerischen und profitgetriebenen Machenschaften des türkischen Staats in Nordkurdistan. Er zeigt gleichzeitig aber auch, wieviel politische Kraft  mit dem Druck von der Strasse und inter-nationalen Bewegungen aufgebaut werden kann. Jetzt heisst es, den Druck nicht nachzulassen und weiter für die Erhaltung der Natur, das kulturelle Erbe und die Unabhängigkeit der Bewohner von Hasankeyf zu kämpfen.

Grössenwahn zerstört

Der Plan: eine 400 km lange Strecke des Tigris – einer der zwei Hauptwasseradern des Nahen Ostens – soll gestaut werden. Die Folge: Zerstörung tausender Quadratkilometer ökologisch wertvoller Uferlandschaften, die Umsiedlung von Hasankeyf und weiteren 199 Dörfern und damit 78‘000 Menschen, die Zerstörung von 400 bis zu 12‘000-jähriger historischer Architektur und die Vertreibung  von 3‘000 nomadischen Familien. Unter dem schönen Vorwand, erneuerbare Ener-gien zu fördern, dreht Erdoğan mit der Stauung des Tigris auch dem gesamten flussabwärts liegenden Gebiet das Wasser ab. Dies ist kein Zufall sondern eine perverse Kriegsform, die sich insbesondere gegen die unabhängigen Gebiete in Nordsyrien richtet.

Rojava inpiriert

In Rojava, der von den von den kurdischen Befreiungskräften erkämpften Region in Nordsyrien, setzt die kurdische Bewegung der kapitalistischen Perspektivlosigkeit eine ökologische, feministische und demokratische Revolution entgegen. Sie orientiert sich an sozialer Ökologie, einem    Ansatz, der das zerstörerische Verhältnis zwischen Menschen und Natur im Kapitalismus als Folge der unterdrückerischen Verhältnisse zwischen Menschen – der Ausbeutung des Proletariats durch die Bourgeoisie, Sexismus, Rassismus, etc. – begreift.

Widerstand ist notwendig und wirkt

Um die Revolution und die Lebensgrundlagen aller am nördlichen Tigris zu verteidigen, ist Widerstand notwendig. Die Geschichte des Staudammprojekt zeigt : Auf nette Verhandlungen und westliche Regierungen können wir nicht zählen. Nach einer erfolgreichen ersten Protestwelle 2002 wurde durch internationalen Druck ein erster Projektplan der Erdoğan-Regierung wegg-eschmettert. Nur durch die Beteiligung europäischer (D, AT, CH) Firmen, nahm Erdoğan 2005 das Projekt wieder auf. Durch erneuten internationalen Widerstand zogen die Firmen sich jedoch wieder zurück. Seit 2010 wird wieder gebaut. Zwar mit Investoren aus der Türkei aber noch immer mit europäischer Beteiligung. Namentlich die österreichische Baufirma Andritz und die niederländische Firma Bresser sind vor Ort involviert. Diverse Grossbanken sind im Hintergrund agierende unsichtbare Drahtzieher und Profiteure.

Solidarität heisst Widerstand!
Für das gute Leben für alle ohne Naturzerstörung!  
Für den Kommunismus!