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Als Beitrag zu den internationalen Aktionstagen gegen den Ilisu-Staudamm bei Hasankeyf in der Türkei haben wir in der Nacht vom 7.Juni bei der österreichischen Baufirma Andritz in Jonschwil Feuer gelegt: Kriegs-Profiteure, Faschismus-Kollaborateure und Umwelt-Zerstörer sind angreifbar!
Es geht unter anderem um die Zerstörung von Teilen der kurdischen Geschichte durch die Flutung der zwölftausend Jahre alten Stadt Hasankeyf oder durch die Umsiedlung von BewohnerInnen des zu flutenden Tals, um eine Aufstandsbekämpfung in Form einer Einschränkung der Bewegungsmöglichkeiten der PKK-Guerilla dadurch, das ein Stausee weniger leicht zu durchqueren ist als ein Tal, sowie um die Kontrolle des Wassers flussabwärts in Richtung Irak und Syrien in einer Region, wo dieser Rohstoff höchst wertvoll ist.
Wegen all dieser Zielsetzungen, die mit dem Bau des Staudamms verbunden sind, aber auch wegen seinem enormen ökologischen Schaden, hat es einen jahrzehntelangen Widerstand und Kampf gegen den Staudamm gegeben. Ein Kampf, der durchaus Erfolge verzeichnete: 2009 zogen die Regierungen Österreichs, Deutschlands und der Schweiz ihre Kreditgarantien zurück, die sie zuvor ihren Baufirmen ausgesprochen hatten, damit diese sich an diesem Grossprojekt beteiligen konnten, ohne grosse finanzielle Ausfälle zu befürchten. Internationale Firmen sprangen ab, türkische Firmen sprangen ein und nahmen die Bautätigkeiten wieder auf. Seit da wird das Projekt intensiviert vorangetrieben und militärisch durch Soldaten und Milizen gegen Angriffe der PKK geschützt, welche das Projekt weiterhin zu verhindern sucht.
Heute sind also nur noch wenige internationale Firmen an diesem Projekt beteiligt, weil sich Widerstand bezahlt macht und durch Druck der Rückzug der Kreditgarantien bewirkt wurde. Neben der österreichischen Andritz, welche das Konsortium des Projekts leitet, ist noch das holländische Unternehmen Bresser vor Ort, welches die Bauleitung technisch unterstützt und berät. Es gilt allerdings zu beachten, dass dieser Staudamm nur eines der grossen Infrastrukturprojekte des AKP-Regimes ist und der Kapitalexport aus Westeuropa in Richtung Türkei andersweitig munter sprudelt. Es gibt viele Firmen, die von der aktuellen Situation in der Türkei profitieren und dabei das Regime stützen, dazu gehören die Rüstungsfirmen und Grossbanken, aber eben nicht nur. Es gilt auch diese aus ihrer Anonymität zu holen, ihre Kollaboration zu denunzieren und sie anzugreifen: Schweizer Waffen und Geld morden mit.
Für eine revolutionäre Perspektive!