ZH: Feuer bei Villa der Zürichberger „Masken-Kids“

(kopiert von barrikade.info)

In der Nacht auf heute, haben wir im Garten der Villa von Wirtschaftsanwalt Bruno Becchio an der Kantstrasse 14 in Zürich ein Feuer gelegt. Damit bestrafen wir die dort ansässige EMIX Trading AG und ihre Besitzer dafür, das Leid vieler schamlos ausgenutzt zu haben indem sie durch überteuerte Maskenverkäufe an den Bund dick Kasse gemacht haben.

100 Millionen Franken. Um so viel reicher geht eine Bande eh schon reicher Goldküsten-Jungs aus der Covid-19-Pandemie hervor. Aus jener Krise also, die gleichzeitig Abertausende eh schon armer Menschen an den Rand der Existenzgrundlage gebracht hat.

Ende März, in einer Zeit als die Bonzen und PolitkerInnen uns mit hohlen Phrasen von Solidarität auf kommende Einschnitte vorzubereiten versuchten, läutete die goldene Stunde der anti-solidarischen Krisengewinnler: Überall auf der Welt versuchten sie nicht nur die Kosten der Krise auf die Arbeitenden abzuwälzen, sondern trachteten darüber hinaus danach, selbst aus der Krise noch einen Extra-Profit einzustreichen. Zu Milliarden wurde Kapital in spekulative Wetten gegen besonders hart von der Pandemie getroffene Länder gepumpt und Bankster in den eiligst einberufenen ExpertInnengremien versorgten sich und ihre Kumpanen gleich selbst grosszügig mit Staatshilfen. Eine besonders widerliche Bereicherungsaktion wurde von den Recherchen von Inside Paradeplatz ans Tageslicht gezerrt und ist der Anlass, warum wir uns heute Nacht mit einigen Flaschen Benzin und Autopneus ins Stadtzürcher Villen-Quartier aufgemacht haben.

Fassen wir zusammen: Jascha Rudolphi und Luca Steffen, zwei Polo-Hemden-Träger anfangs 20, beide an der Zürcher Goldküste beheimatet und beide bis vor einigen Monaten im Vorstand der Jungen SVP Zürich, schafften es mit ihrer EMIX Trading AG der Schweiz und Deutschland einige Flugzeugladungen chinesische Hygienemasken zu verkaufen, als die ganze Welt sich um diese Masken stritt. Sie taten dies zu so überissenen Preisen, dass sie mit diesem einen Deal zu Multi-Millionären wurden und nun in teuren Ferraris herumkurven. Im undurchsichtigen Geflecht ihrer Briefkasten-Firmen nimmt diese Villa an der Kantstrasse 14 eine zentrale Stellung ein. Beim dort waltenden Wirtschaftsanwalt Bruno Becchio ist kaum noch Platz auf dem (nunmehr ohnehin abgefackelten) Briefkasten: Import-Export-Firmen, Beratungs-Unternehmen und Immobilien-Fonds, allesamt ohne funktionierende Internet-Adresse und ohne erkennbare wirtschaftliche Tätigkeit. Häufig wechselnde Firmenbezeichnungen, immer wieder die gleichen Namen, die als zeichnungsberechtigt aufgeführt sind.
Man wäre zunächst geneigt, bei diesem zwielichtigen Firmennetz an ganz normale kleinkriminelle Wirtschaftskriminalität zu denken, ein bisschen Graumarkthandel, ein wenig Geldwäsche und hie und da ein gezielter Konkurs. Doch hier ist der Zürichberg und nicht eine austauschbare Vorstadt-Industriebrache, hier spielt eine andere Liga. Die beiden Polohemden und ihre Kumpanen hatten offenbar genügend Cash, um innert Tagen Millionen Masken zu kaufen und Flugzeuge zu chartern und sie hatten offenbar genügend gute Kontakte nach Bern und Berlin, um ihr Wucherangebot gegen billigere KonkurrentInnen durchzusetzen. Vieles deutet darauf hin, dass die beiden tatsächlich gut verneetzt sind. Da sind mal ihre angeblich besten Freunde, Maurice und Kyrill Dreyfus, Milliarden-Erben vom Rohstoffhändler Louis Dreyfus AG und Stiefsöhne von Ex-Nationalbankchef und heutigen Blackrock-Vize Hildebrand. Dann sitzt da der renommierte Wirtschaftsanwalt und selbst im Rohstoffhandel tätige Peter Ackermann mit im Aktionariat und fungiert als Mentor der beiden. Weiter taucht immer wieder der Name von Karl Friedrich Lamoral Hugo Prinz von Thurn und Taxis (sic!), einem dekadenten Sprössling der erzreaktionären bayrischen Adelsfamilie Thurn und Taxis auf. Und nicht zuletzt ist da der Goldküstener SVP-Geldklüngel mit Christoph Blocher an der Spitze, der auf mehreren Fotos neben den beiden Jung-Millionären posiert.

Es überrascht uns nicht, dass diese Kreise – durch massenhaftes Leid der Ausbeutung reich geworden – auch eine Pandemie nutzen um noch reicher zu werden. Es sollte die Herrschaften vom Zürichberg allerdings auch nicht überraschen, dass sie mit ihrer Geschäfterei den Zorn der Menschen ohne Seesicht auf sich ziehen. Jenen Menschen also, die im gegebenen Fall die neuen Luxuswagen der Maskenkids teuer bezahlen werden. Wenn uns ihre Komplizen aus Bundesbern in den kommenden Monaten verkünden werden, dass wir den Gürtel enger schnallen müssen, dass die Kassen der Arbeitslosenversicherung oder der Bildungsdirektionen leer seien, dass es nun um die Rettung „unserer“ Wirtschaft gehe; Dann sollten wir uns erinnern. Erinnern warum die Kassen leer sind. Erinnern an jene, die auf Kosten eben jener Kassen Millionen gescheffelt haben. Und dann sollte uns diese Erinnerung Anlass sein Richtung Zürichberg zu ziehen. Mit Fahnen oder Benzin.

Klasse gegen Klasse!

Für eine revolutionäre Perspektive!