NZZ-Print: Wer entscheidet hier?
Was schon lange gemunkelt wurde, wird wahr. Die NZZ will ihre Druckerei in Schlieren schliessen und 125 ArbeiterInnen entlassen. Gefragt oder sogar miteinbezogen in die Entscheidung wurded Ihr, die Betroffenen, nicht. Ohne Euch würde zwar nichts laufen, ohne Euch hätten die Aktionäre und Manager keinen Rappen an Profit, aber die Manager entscheiden über Eure Köpfe hinweg. Wenn Ihr für die Vermehrung ihres Kapitals nicht mehr nützlich seid, dann entscheiden sie, Euch loszuwerden. Die Konsultationsfrist ist dabei nur eine Formalität. Schon bei der TA-Media 2003 wurden 140 Stellen gestrichen und auf die Konsultation wurde fast nicht eingegangen. Gutes Zureden wird die Manager nicht von ihrer Entscheidung abbringen. Wenn Ihr Euch gegen diesen Entscheid wehren wollt, dann geht das nur, indem Ihr sie richtig unter Druck setzt. Nur wenn ihr streikt, werden sie Eure Interessen ernst nehmen.
Alle sind betroffen – Solidarität erkämpfen!
Und Streik ist machbar, auch im Druckereigewerbe. Eure KollegInnen der ARO-Druckerei der TA-Media haben das 2003 gezeigt. Damals wurde die Druckerei besetzt und der Sozialplan konnte verbessert werden. Dieser Streik zeigte aber noch etwas anderes. In der Not kam Ringier der TA-Media zur Hilfe und liess die Zeitschrift „FACTS“ in ihrer Druckerei drucken und wollte so den Streik brechen. Bei aller „Konkurrenz“ zwischen den Verlegern ist die Solidarität unter den Kapitalisten immer noch grösser, sobald die ArbeiterInnen beginnen für ihre Interessen einzustehen. Wenn Ihr den Kampf für Eure Interessen also aufnimmt, ist es wichtig, die Belegschaften der TA-Media-Druckereien zur Solidarität aufzurufen. Und die Chance gemeinsam gegen die Verschlechterung in der Branche aufzustehen, ist jetzt grösser als sonst. Denn die aktuelle Krise in der Branche trifft schon seit längerem alle DruckarbeiterInnen. Wenn sich die DruckerInnen der NZZ wehren würden, wäre das nicht nur ein Kampf gegen die Schliessung, sondern ein Kampf gegen die Ohnmacht in der Branche und für ein besseres Kräfteverhältnis aller ArbeiterInnen und Angestellten gegenüber den Profitinteressen der Verlagsunternehmer.
Der positive Strukturwandel? Kommunismus!
Dass die Druckbranche wegen des technologischen Fortschritts – hier die Digitalisierung – in Krise geraten ist, ist allen bekannt. Und diese Krise versuchen die Unternehmer auf den Rücken der Angestellten abzuwälzen. Das Absurde im Kapitalismus ist gerade, dass ein solcher Fortschritt uns ArbeiterInnen und Angestellten Angst machen muss und unsere Einkommensgrundlage bedroht, statt uns das Leben zu erleichtern. Denn über den Nutzen und den Einsatz des Fortschritts können wir nicht entscheiden. Die Entscheidung liegt allein in den Händen der KapitalistInnen. Und diese haben nur ein Interesse – möglichst viel Profit. Deshalb kämpfen wir für den Kommunismus. Also für eine Gesellschaft, in der die ganze Bevölkerung darüber entscheiden kann, wie technologischer Fortschritt eingesetzt wird und in der Fortschritt nicht zu Arbeitslosigkeit, Angst und Armut führt, sondern zu Freizeit, Entlastung und gesellschaftlichem Reichtum.
Solidarität mit den Angestellten der NZZ-Print!