Roter Motor zum GAV-Abschluss im Druck (2013)

Diesen Roten Motor 32 haben wir zum schlechten Abschluss des GAVs im Druckgewerbe 2013 veröffentlicht:

Massiver Abbau des Gesamtarbeitsvertrages…

Inskünftig sollen DruckerInnen, welche nicht in einer Zeitungs-druckerei arbeiten, 42 statt 40 Stunden arbeiten. Für die Unter-nehmer ist dies wahrlich ein „historischer Durchbruch“, welcher in einem Industriezweig nicht jeden Tag gelingt. Gleichzeitig teilen die Gewerkschaften Syna und Syndicom ihr grosses Verständnis für die wirtschaftliche Krise und somit für die zu wenig hohen Profitraten der Druck-Unternehmer mit. Jenen welche es hören wollen, und auch allen andern.

…in der Druckerei
Tatsächlich ist die Druckbranche nicht gerade jener wirtschaftliche Bereich aus welchem die Kapitalisten die grössten Profite ziehen können. Und so verschwinden Jahr für Jahr hunderte von Arbeitsplätzen aus den Druckereien der Schweiz. Dies erzeugt Ohnmacht und lähmt den Kampfgeist. Wer möchte schon streiken, wenn man das Messer sowieso am Hals hat? Diese Angst wird von den Bossen gezielt geschürt und Verbesserungen im GAV wird drohend die Betriebs-schliessung und -Verlagerung entgegengesetzt. Und trotzdem wird gekämpft! Sowohl die ArbeiterInnen bei der Basler Zeitung wie auch beim Ziegler Druck in Winterthur haben mit ihren Arbeitskämpfen gezeigt, dass auch in solch einer prekären Lage Widerstand gegen Abbau und schlechte Arbeitsbedingungen möglich ist. Damit haben sie ein Zeichen gesetzt, welches sowohl auf die ganze Branche, wie auch auf andere Wirtschaftszweige wirkt.

Klassenkampf statt Resignation!

Gestreikt wurde nämlich auch beim Spar, wo der Staat unter Drohung des Polizeiknüppels den Arbeitskampf beendete. Es zeigte sich auch dort: Die Krise bringt nicht nur Betriebs-schliessungen und Angst vor Stellenverlust mit sich, sondern es entsteht dadurch auch das Bewusstsein, wer arbeitet und wer von dieser Arbeit profitiert. Im Gegensatz zu den Gewerkschaften Syna und Syndicom teilen wir das Verständnis für die fehlenden Profite der Bosse nicht; denn unsere Interessen sind unvereinbar mit jenen der Bosse. Erst in einer Gesellschaftsformation, in der die Güter nach unseren Bedürfnissen produziert und verteilt werden, ist der kapitalistische Hauptwiderspruch zu unseren Gunsten lösbar.

Kampf dem Arbeitsfrieden!