Wir haben diese Woche vor der Gesundheitsdirektion Zürich im Rahmen der gewerkschaftlichen Protest-Aktion «Wall of Nurses» und am Gebäude des Gesundheitsdepartements in Basel ein Transparent mit der Aufschrift «Widerstand statt Pflegenotstand. organisieren – kämpfen – enteignen» aufgehängt. Damit möchten wir unsere Solidarität mit dem Pflegepersonal ausdrücken.Seit Jahrzehnten wird im Gesundheitsbereich abgebaut und privatisiert. Das heisst laufend schlechtere Arbeitsbedingungen fürs Pflegepersonal, das immer mehr Aufgaben in immer weniger Zeit für immer weniger Geld erledigen muss.
Es ist dies ein Ausdruck der Krise des Kapitalismus: Es gibt kaum noch rentable Investitionsmöglichkeiten, deshalb müssen jegliche Bereiche des Lebens zur Kapitalverwertung hinhalten, wie Pflege und Gesundheit. Da sollte es eigentlich darum gehen, Menschen gesund zu machen, nicht Geld zu verdienen – und nicht das Personal krank zu machen.
Während der ersten Coronawelle wurde ständig betont, wie wichtig, «systemrelevant» das Gesundheitswesen sei, es wurde applaudiert und Wertschätzung ausgedrückt. Die hat sich nun – bis zur Ankunft der zweiten Welle – aber weder in bessere Arbeitsbedingungen für die Pflegenden verwandelt, noch in deutlich mehr Kapazitäten auf den Intensivstationen.Um die Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals zu verbessern, müssen wir gegen die schleichende Privatisierung im Gesundheitswesen vorgehen und schon privatisierte Gesundheitseinrichtungen müssen wieder vergesellschaftet werden. Denn wenn ein Spital Profit erwirtschaften muss, wird es niemals die Löhne des Personals erhöhen oder die Arbeitszeiten verkürzen.