ZH: Türen von KPMG entglast

Kurz vor dem 1.Mai 2021 haben wir heute (Donnerstag) Nacht in Zürich-Friesenberg den Eingangsbereich eines von KPMG genutzten Bürogebäudes entglast.

KPMG gehört zu den grossen Wirtschaftsprüf- und -Beratungs-Unternehmen der Welt. “Beraten” ist dabei eine einseitige Angelegenheit, denn es heisst nichts anderes als Strategien zu entwickeln und umzusetzen, die den Profit der Unternehmen erhöhen sollen, etwa durch Steuerflucht, Entlassungen, Auslagerungen oder Lohnkürzungen.

Doch nicht nur private Unternehmen stehen bei KPMG Schlange, auch der Staat setzt regelmässig auf seine Dienste. So werden beispielsweise Wirtschaftsberatungs-Unternehmen beauftragt Sparprogramme aufzugleisen oder auch öffentliche Bereiche wie die Bildung zu “optimieren”. In jüngster Zeit durften verschiedene Wirtschaftsberatungs-Unternehmen die Staaten auch in medizinischen und epidemologischen Fragen beraten, beispielsweise was den Maskenkauf oder die geplanten Öffnungen betrifft, aber auch in der Entwicklung von Szenarien, also dem Abwägen zwischen Menschenleben und Profit-Einbussen. Dahinter steckt keine neutrale Beratung, sondern Politik im Interesse des Kapitals. Gerade das Beispiel KPMG zeigte dies in der Vergangenheit deutlich. Die in ihren Hochglanz-Studien zum Gesundheitswesen so inflationär gebrauchten Schlagwörter von Digitalisierung, Kosteneffizienz und Wettbewerb sind gerade im Gesundheitsbereich mehr als neoliberales Gedönse – sie finden ihren ganz realen Ausdruck in der Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und dem Abbau der Zugänglichkeit medizinischer Versorgung zu Gunsten eines attraktiveren Investitionsklimas Privater. Bei all den haarsträubenden Fällen von Missmanagement der Corona-Pandemie sollten wir nicht vergessen, dass es auch systemische Gründe für Personalmangel und Versorgungsknappheit gibt – und dass die KPMG und Konsorten zu den Hauptverantwortlichen dafür gehören.

KPMG ist nicht nur Beraterin sondern wie alle anderen grossen Wirtschaftsberater zugleich eine Kaderschmiede des Kapitals. Unzählige Verwaltungsratsmitglieder, CEOs etc lernten ihr dreckiges Handwerk der Profitmaximierung bei diesen Unternehmen. Ein Beispiel hierfür ist André Zemp, der Direktor der Zürcher Stadtspitäler. Als ehemaliger KPMG – “Gesundheitsfachmann” weiss er genau was das Kapital will und agiert entsprechend diesem Interesse: Für ihn gilt es die Spitäler möglichst rasch und umfassend zu privatisieren, damit aus unserer Gesundheit Kapital geschlagen werden kann.

Kapitalinteressen machen krank!
Für die gesellschaftliche Kontrolle gesellschaftlicher Bedürfnisse!

Heraus zum 1.Mai!

Quelle: https://barrikade.info/article/4454