Communiqué 8 März Demo

Heute, am Samstag 5. März 2022 haben wir – Frauen, Lesben, inter, trans, nonbinäre, agender und genderqueere Personen (FLINTAQ) – in Zürich demonstriert, um uns selbstbestimmt zum internationalen feministischen Kampftag / Frauenkampftag die Strassen zu nehmen. Über 3000 FLINTAQ haben lautstark und kämpferisch ihren Widerstand auf die Strasse getragen, um gegen Patriarchat und Kapital zu kämpfen.

Nach zwei Jahren Pandemie ist die massive Zuspitzung der bereits existierenden Widersprüche und Missstände der kapitalistischen Gesellschaft noch deutlicher geworden: Die Reichen werden immer reicher und politisch haben reaktionäre und faschistische Tendenzen weltweit zugenommen. Es sind bittere Zeiten – oder anders gesagt, wir müssen kämpfen! Was uns schon lange bewusst war, hat sich in der momentanen Krise deutlicher denn je gezeigt: Wir – FLINTAQ – sind es, die die systemrelevante Arbeit ausrichten. Wir sind es, die den grössten Teil der Haus- und Care-Arbeit übernehmen.  Und gleichzeitig sind wir es, die überarbeitet, unterbezahlt und ungehört bleiben. Und warum ist dem so: Weil der Kapitalismus darauf baut, einen Teil der Gesellschaft gratis, oder fast gratis, arbeiten zu lassen. Wir haben genug!

Trotz der Repression der letzten Jahre haben wir uns dieses Jahr entschlossen, unseren Widerstand direkt in das Zentrum des Kapitals zu tragen.

Der offensive Besammlungsort im Kreis 1 auf dem 8. März Platz (Ecke Bahnhofstrasse – Oetenbachgasse) haben wir bewusst gewählt. Einerseits ermöglichte uns dies, genau da unbequem zu sein, wo die Herrschenden und das Kapital zusammen hocken. Andererseits ist das unsere Antwort auf die repressive Politik des Staates, welche in den letzten Jahren immer wieder versucht hat, uns von den Strassen zu vertreiben. So auch dieses Jahr: Die Polizei war mit einem riesigen Aufgebot vor Ort. Gitterwagen, Wasserwerfer, Helikopter, etc. – auch dieses Jahr wurde nicht gespart – Bullen lol

Das massive Polizeiaufgebot bei der Versammlung hat uns motiviert, uns auf die Kreuzung zu verschieben und kurzerhand die Bahnhofstrasse zu blockieren. Anschliessend sind wir lautstark losgelaufen und haben uns als dynamische Demo entschlossen der Polizei entgegengestellt und uns selbstbestimmt die Strassen Zürichs genommen.

Wir haben ein starkes Zeichen gesetzt: Bewegende Reden, laute Parolen, farbige Sprays, mitreissende Lieder und zum Schluss ein grosses Transparent an der Langstrasse.

Die Stimmung der Demo war bis zum Ende kämpferisch und die Wut auf die Polizei so gross, dass wir im Schlusssprint ein paar Bullen gejagt und so gemeinsam den Ni Una Menos-Platz erreicht haben. Abschliessend fand dort die Kundgebung von der Gruppe Ni Una Menos gegen Femizide statt.  

Zusammen mit vielen Menschen überall auf der Welt, zeigen wir unseren Widerstand gegen das kapitalistische und patriarchale System und solidarisieren uns mit den internationalen antikapitalistischen und feministischen Kämpfen, welche tagtäglich ausgetragen werden.  

Ob Afghanistan, Rojava oder Ukraine, wir kämpfen Hand in Hand – unser Weg heisst Widerstand!

Dieses Jahr zeigt einmal mehr, dass wir für Staat und Patriarchat eine Bedrohung darstellen. Aber: wir lassen uns nichts vorschreiben! Kein Einschüchtern, kein Verstummen, kein Platz machen! Wir kommen wieder!

Darum alle solidarisch an:

  • Dienstag 8. März 2022, 18:00, Schützenmatte, Bern
  • Dienstag 8. März 2022, 19.00, Steinberggasse, Winterthur
  • Samstag 12. März 2022, 16.00, Theaterplatz, Basel