Fuck AHV-Reform

Wir haben gestern an verschiedenen Orten in der Stadt grosse Wandbilder platziert mit der Parole: „Gleichheit nur im Rentenalter, sonst aber nie?!? Fuck AHV-Reform!“

Sie reden von fair, modern und vor allem immer von Gleichheit! Dazu eine gute Portion Angstmacherei, die auch nie fehlt. Verpackt in viele Worte ist die aktuelle AHV-Reform in Wirklichkeit purer Klassenkampf von oben, der insbesondere die ganz unten am härtesten trifft: Proletarische Frauen sind bei der aktuellen AHV-Reform die Verliererinnen. Lebenslang prekäre Jobs, dazu Mehrfachbelastung durch Familien- und Hausarbeit bis 65 Jahre und zum Dank gibt’s miese Renten. Die sogenannte Gleichheit sieht dann in der Realität so aus: Frauen erhalten durchschnittlich 37% weniger Rente als Männer (verheiratete Frauen sogar 47% weniger), bei der Pensionskassenrente sind es sogar satte 63%! Und warum so wenig Rente für Frauen? Weil die Frauen noch immer den Hauptteil der unbezahlten Hausarbeit verrichten, und zwar oft zusätzlich zur bezahlten Lohnarbeit. Mittlerweile haben knapp 80% der Frauen eine bezahlte Arbeit, doch an der fürs Kapital lukrativen geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung hat sich wenig geändert: Die Reproduktion der Ware Arbeitskraft soll so günstig wie möglich sein.

Auch der zweite Teil der AHV-Reform trifft die Ärmsten am stärksten: Mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer schlagen die Herrschend mit Absicht die asozialste Steuer vor, um die AHV «zu retten». Die Mehrwertsteuer ist weder lohnabhängig geschweige denn umverteilend, sondern trifft die ärmsten am stärksten (das neue T-Shirt kostet dann mehr, für alle, egal ob Milliardär_in oder prekär beschäftigt). Und ja, die AHV ist eine wichtige Errungenschaft der Arbeiter_innen, sie ist mit Abstand das sozialste und frauenfreundlichste Altersvorsorge, es wäre ein leichtes, sie mit Steuergelder von Reichen zu stärken!

Rentenalter 60 für alle!
Gute Renten für alle!
Kollektivieren wir die Haus- und Familienarbeit!