Heraus zum 8. März!

8.März 2023

Im Rahmen des Internationalen Frauenkampftages gehen wir zusammen mit unseren Genoss_innen und Freund_innen auf die Strasse, um uns die Perspektive auf ein gutes Leben für alle Frauen, Lesben, trans-, inter- , nonbinären, ja alle Menschen und dem Planeten zurück zu erkämpfen. Aktuell zeigt sich in der drastischen Zuspitzung verschiedener Krisen, was uns schon lange klar ist: Dass eine solche Perspektive den Bruch mit dem patriarchalen Kapitalismus verlangt! Die steigenden Preise, die Doppel- und Mehrfachbelastung der Mütter unter uns, der Sexismus am Arbeitsplatz und auf der Strasse, die patriarchale Gewalt in den eigenen vier Wänden und nicht zuletzt die Klimakrise und die imperialistischen Kriege: All diese Scheisse, die unseren Alltag prägt, hat im Kapitalismus System.

Schlägt man in den letzten Monaten eine Zeitung auf, so springt einem sogleich der Begriff Personalmangel entgegen. Tatsächlich lässt sich in den Spitälern, in der stationären Betreuung im sozialpädagogischen Bereich und in der Gastronomie aktuell nur schwer Personal finden. Von bürgerlicher Seite wird dabei mehr über die Auswirkungen als über die Ursachen gesprochen, denn die gestehen sie nicht gerne ein. Das kommt zuallererst daher, dass Viele nicht mehr zu diesen schlechten Arbeitsbedingungen, mit schlechtem Lohn und Überbelastung zu arbeiten bereit sind. Notwendige Ruhepausen kommen oft zu kurz – das Resulat ist Krankheit und Burnout. Es ist kein Zufall, dass es sich dabei um feminisierte Sektoren handelt: Es sind Arbeiten die proletarischen und migrantischen Frauen zugeschrieben werden. Da macht sich der Kapitalismus patriarchale Strukturen zunutze, um die Profite in einem Sektor zu sichern, indem Rationalisierung und Effizienzsteigerung nur begrenzt angewendet werden können. Deshalb ist es uns wichtig aufzuzeigen, dass es sich hierbei um «Frauenlöhne» handelt. Alle, egal welchen Geschlechts, die in diesen Bereichen arbeiten sind von der ideellen und ökonomischen Abwertung feminisierter Arbeiten betroffen.

Der aktuelle Personalmangel eröffnet jedoch auch Perspektiven, die wir im Hinblick auf einen starken feministischen Streik am 14. Juni stärken können: Aktuell steht das Kräfteverhältnis in Arbeitskämpfen zu unseren Gunsten. Denn wenn wir streiken, können die Bossse uns nicht so einfach ersetzen. Und da es für alle (Für)Sorge-Arbeiten, die wir neben der Lohnarbeit übernehmen, Zeit braucht, braucht es klar eine radikale Verkürzung der Arbeitszeit.

Deshalb sagen wir:

Kürzere Arbeitszeiten sind auch für ein ökologisches Leben unerlässlich, was in zahlreichen Studien bestätigt wird. Aus feministischer Perspektive geht es uns immer wieder darum aufzuzeigen, dass wir nicht etwa egoistische Individuuen sind, wie es der bürgerliche Liberalismus zu verkaufen versucht, sondern dass wir alle vonder gegenseitigen Fürsorge abhängig sind. Völlig klar ist auch, dass unsere Lebensgrundlage eine intakte Mitwelt ist. Genauso wie wir für Arbeiten, wie etwa Putzen und Kochen, für unsere Erholung und sozialen Beziehungen, ausreichend Zeit brauchen, so braucht auch die Natur ausreichend Zeit für ihre Reproduktionszyklen. In einem System, in dem die Natur jedoch nur als ausbeutbares Objekt, als Mittel zum Zweck der Profitmacherei gilt, wird diese notwendige Regenerationszeit immer missachtet. Deshalb istder Frauenkampf mit einemKampf gegen die Klimakrise verbunden. Ebenso wie die (Für-)Sorgetätigkeiten im Kapitalismus nur dafür da sind, wieder fit auf den (Arbeits-)Markt zu treten, genauso wird die Natur als Mittel zur Profitmacherei ausgebeutet und ausgelaugt.

Deshalb sagen wir: