Antipatriarchaler Kampftag in Basel

Patriarchat, Kapitalismus und Polizei gehen Hand in Hand. Wir leisten Widerstand!
Communique zur 8. März Demo in Basel

Es ist der 8. März, internationaler antipatriarchaler Kampftag. Überall auf der Welt gehen Frauen und genderqueere Menschen auf die Strasse, um ihren täglichen Kämpfen Ausdruck zu verleihen. Den täglichen Kämpfen gegen sexistische und sexualisierte Übergriffe, Feminizide, rassifizierende und rassistische Gewalttaten, Knäste, die cis-heteronormative Geschlechterbinarität und die tagtägliche patriarchale Unterdrückung; gegen die Ausbeutung unter mehrfach prekarisierten und sexistischen Arbeitsbedingungen; gegen Krieg, Imperialismus, Kolonialismus und jegliche Form der Herr_schaft. In grösster Solidarität mit allen Kompliz_innen, Schwestern, Geschwistern, die trotz härtester Repression kämpfen.

Es ist 19 Uhr, die Bullen haben den Besammlungsort komplett umstellt. Einsatzkräfte aus Basel-Stadt, Basel-Land und dem Aargau sind vor Ort. Mehrere Grosswannen, Robocops in Vollmontur soweit das Auge reicht; im ÖV wird darauf hingewiesen, dass der Barfüsserplatz weiträumig gemieden werden soll. Zivilpolizist:innen mischen sich sehr aufdringlich unter die Demoteilnehmenden, es finden erste Personenkontrollen statt. Ein alternativer Besammlungsort wird bekanntgegeben, kurz vor dem Eintreffen konfisziert die Polizei gewaltvoll den Demo-Soundwagen.

Auf dem Petersplatz versammelt, setzen sich rund 300 Frauen, inter, trans, nichtbinäre, und agender Personen nach einer bestärkenden Rede in Bewegung Richtung Unibibliothek. Nach nur 200 Metern wird der Demonstrationszug von der Polizei komplett eingekesselt.

Trotz Kessel, Gewaltandrohungen und gezückten Waffen läuft der Demozug geschlossen Richtung Bullenkette. Die Antwort: Pfefferspray und Gummischrot. Kurz darauf stürmen eine Handvoll schreiender Robocops mit gezogenen Schlagstöcken auf die Menschen zu und reissen ihnen unter massiver Gewalteinwirkung und Pfefferspray das schützende Fronttransparent weg. Menschen verstecken sich hinter Autos im Wissen, dass die Bullen zwar auf Köpfe, nicht jedoch auf Autos schiessen.

Die Demonstrierenden bleiben trotz repressiver und brutaler Strategie der Polizei solidarisch und bestärken sich gegenseitig. Auch ausserhalb des Kessels werden lautstark Parolen gerufen, die kämpferische Stimmung hält bis zum Schluss an. Im Kessel werden spontane Reden gehalten, der kollektiven Wut, der Trauer, dem Widerstand wird Ausdruck verliehen, es wird geschrien und gesungen.

Nach rund zwei Stunden beginnt die Polizei, die Demonstrierenden einzeln aus dem Kessel zu reissen. Es werden über 200 Personen abgeführt, durchsucht, von oben bis unten abgetastet und fotografiert.

Die Polizei hat am 8. März 2023 wieder einmal deutlich gemacht, dass sie sich als ausführende Staatsgewalt schützend vor die patriarchal kapitalistische Gesellschaftsordnung stellt. Konservativ-rechten Forderungen nach einer repressiven Linie gegenüber linksaktivistischen Aktionen wird Folge geleistet.

Aber wir lassen uns nicht einschüchtern. Nehmen wir uns die Strasse zurück und tragen unsere Kämpfe und unseren Widerstand erneut auf die Strasse! Wir fragen nicht, wir kommen – bis das Patriarchat zerschlagen ist!

Sonntag, 12. März, 16 Uhr, Barfüsserplatz, Basel

Jedes Herz eine tickende Zeitbombe
Jeder Versuch einer Spaltung ein glühender Funken

Feuer und Flamme dem Patriarchat!

https://barrikade.info/article/5695