BS: Communiqué des Revolutionären 1. Mai Bündnis

Brachialste Polizeigewalt vermochte nicht einen kämpferischen ersten Mai in Basel zu verhindern. Über 2000 Personen besammelten sich in der Elisabethenanlage und das, obwohl viele schon auf dem Weg von der Polizei kontrolliert oder gar auf den Posten mitgenommen worden waren. Der Demonstrationszug setzte sich nach 10:30 Uhr in Bewegung, mit dem Antikapitalistischen Block und der Parole «Der Kapitalismus zerstört die Welt. Revolutionäre Bewegung aufbauen» an der Spitze. Schon nach wenigen hundert Metern versuchte die Polizei einen Keil in die Demo zu treiben und kesselte den vorderen Teil des Demonstrationszuges ein.
In den folgenden Stunden kam es zu einer Gewaltorgie der Staatsmacht. Immer wieder wurden Reizgas und Schlagstöcke wie auch Gummischrot aus nächster Nähe eingesetzt, und zwar sowohl in den Kessel hinein, als auch gegen den ausserhalb des Kessels verbliebenen grossen Teil der Demonstration. Laufend wurde die Fläche des Kessels verkleinert und die darin Festgehaltenen auf engerem Raum zusammengepfercht.
Diese massive Gewalt sollte wohl eine Spaltung der Demonstration bewirken, eine Isolierung des Revolutionären Bündnis und des von ihm organisierten antikapitalistischen Blocks.
Eine solche Spaltung hatte schon die SP im Vorfeld erfolglos versucht. Auch im 1. Mai Komitee mit den Gewerkschaften und weiteren reformistischen Parteien und Organisationen konnte die Sozialdemokratie keine Zustimmung zu ihrem «Demo-Kodex» finden und musste ihn kurz vor dem ersten Mai zurückziehen.
Allen Spaltungsversuchen zum Trotz blieb die Demonstration im Kessel und draussen zusammen, kämpferisch und laut. Parolen wurden über die Polizeiketten hinweg gerufen, Wasserflaschen und Snacks in den Kessel geworfen.
Die Gewerkschaften, von denen sich Polizei und Sozialdemokratie eine Entsolidarisierung erhofft hatten, verlegten kurzerhand ihr auf der Kaserne geplantes Fest mit Reden und Musik in die Elisabethenstrasse.
Die Basler Polizeiführung jammerte in den letzten Jahren immer wieder gern darüber, dass so viele Demonstrationen ohne Bewilligung gemacht würden. Heute haben sie gezeigt, dass sie jegliche politische Meinungsäusserung von links brutal zu verhindern versuchen, egal ob eine Bewilligung vorliegt oder nicht.