Communiqué zur Platzkundgebung vom 21.9.2023, kopiert von: https://barrikade.info/article/6129
Heute, exakt 10 Jahre nach der StandortFUCKtor-Demo gegen die kapitalistische Stadtaufwertung, haben sich rund 350 Menschen auf dem Winterthurer Arschhofplatz zu einer dreistündigen Platzkundgebung versammelt. Wir haben mit Reden, einem Auftritt einer proletarischen Singgruppe und Konzerten gegen den weiterlaufenden Ausverkauf der Stadt und die Vertreibung ihrer Bewohner:innen demonstriert und uns so den Platz genommen, von dem wir damals von Regierung und Polizei gewaltsam vertrieben wurden.
Damit haben wir gezeigt, dass wir uns auch nach 10 Jahren weder einschüchtern noch vereinzeln lassen. Mehr denn je sind wir bereit den Kampf gegen die kapitalistische Stadtaufwertung selbstbestimmt von unten links gegen oben rechts weiterzuführen.
Denn die Verhältnisse haben sich nicht geändert: Immer mehr Menschen finden keinen bezahlbaren Wohnraum mehr oder leben mit der ständigen Bedrohung durch Mieterhöhung oder Rausschmiss. Und drei seit Jahrzehnten selbstverwaltete Häuser, Wohn- und Kulturorte, sollen auf Geheiss der milliardenschweren, steuerbefreiten und in ein Kulturmäntelchen gehüllten Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte (SKKG) schon 2025 gewaltsam geräumt werden.
In den kämpferischen Reden verschiedenster Gruppierungen (StandortFUCKtor, Häuservernetzung Winterthur, IG der Bewohner:innen und Benutzer:innen der Stefanini-Liegenschaften, Revolutionäres Jugendbündnis Winterthur, Revolutionärer Aufbau) wurden die Stadtaufwertung und Repression unter lauter Zustimmung aller Anwesenden kritisiert.
Heute haben wir unsere Wut gegen die Stadt der Reichen erneut auf die Strasse getragen und wir werden das auch weiterhin tun. Schliesslich haben wir dem symbolträchtigen Arschhofplatz ein Wandbild hinterlassen (Vertreibung hat viele Gesichter), ein Riesengummischrot abgefackelt und uns dann vom Acker gemacht. Unsere Bewegung kann weder durch Repression noch durch Gummischrot gestoppt werden. Wir sind immer noch hässig. Die sogenannte Aufwertung der Stadt kommt nur wenigen zugute, und es bestimmt wer bezahlen kann. FUCKt eure kapitalistischen Standortfaktoren.
Eure Aufwertung ist unsere Vertreibung!
Wir sind die Stadt!